Quartierleben
Das Chriesifäscht feiert sein 20-Jahr-Jubiläum
Das diesjährige Chriesifäscht begeisterte Gross und Klein. Daniel Wegmann nahm die Gäste mit auf eine Reise ins Frankental: in das Reich der Kirschen, Äpfel und Reben. Im Fokus des Rundgangs stand das Wetter und seine Anforderungen.
12. Juli 2024 — Aline Fuhrer
Von knallrot bis tiefschwarz, süss oder sauer, knackig oder weich: Wegmanns 15 Kirschensorten decken die ganze Palette ab. Ihnen zu Ehren wurde das Chriesifäscht am Sonntag vor dem Wein & Obsthaus Wegmann gefeiert, heuer jährt es sich zum 20. Mal.
«Mit diesem Fest möchten wir den Leuten die Landwirtschaft näherbringen, insbesondere die aufwendige Produktion der Kirschen», sagt Daniel Wegmann. Zusammen mit Ehefrau Zarina Wegmann führt er das Wein- und Obsthaus Wegmann. «Die Stadtbevölkerung ist mittlerweile weit von der Landwirtschaft entfernt. Wenn wir Bauern die Menschen nicht aufklären, entsteht ein Graben», erklärt Wegmann.
Im Kampf gegen Frost, Hagel, Wasser und Pilz
Um 11.30 Uhr fand der erste Rundgang durch die neun Hektar grosse Anbaufläche statt. Milde Temperaturen und eine leichte Brise machten es an diesem Sonntagnachmittag angenehm, zwischen den Bäumen hindurchzulaufen. «Die Kirschen machten dieses Jahr so einiges durch. Ohne Pflanzenschutzmittel hätte keine einzige Pflanze Früchte getragen», erklärte Wegmann.
Der erste Gegner hiess Frost. Denn wenn die Blüte deswegen erfriert, bedeutet dies das Aus für die Frucht. Als Nächstes folgten die Unmengen an Wasser und die Feuchtigkeit, die den Pilzwuchs begünstigten. Und vor zehn Tagen etwa rundete der starke Hagel das Ganze ab.
«Wir müssen nun schauen, wie es weiter geht. Wenn die Hitze kommt, rechnen wir mit Sonnenbränden», sagte Wegmann. Trotz allem meint er: «Was die Ernte anbelangt, so sind wir auf einem guten Weg. Dies aber nur dank all den Massnahmen, die wir ergreifen.»
Klimawandel bringt auch Gutes
Die extremen Wettersituationen sind wohl ein Stück weit dem Klimawandel zu verdanken. Mit ihm verbinden wir meistens nur Negatives, doch Wegmann sieht darin auch Potenzial: «Wir haben mildere Winter und dadurch eine längere Vegetationsperiode, sprich: Es wird nun möglich, auch weiter oben im Norden Trauben zu produzieren.»
Den Kindern, die das Fest besuchten, kann der Klimawandel (noch) egal sein: Für sie zählten die Hüpfburg mit Pool, das Büchsenwerfen und die coolen Airbrush-Tattoos. Ausserdem genossen sie eine Runde auf dem Pony durch die Reben. Und auch die Erwachsenen hatten mit Wein-Degustationen, Grilladen und Live-Musik grossen Spass.
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