Das Chriesi-Fäscht wurde volljährig

Das Wein- und Obsthaus Wegmann in Höngg lud zum Tag der offenen Tür ein. Das traditionelle Fest punktete mit spannenden Betriebsrundgängen und einer geselligen Stimmung.

Mit Daniel Wegmann bei der Betriebsführung am Chriesi-Fäscht. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
Am Chriesi-Fest 2022. (Foto: dad)
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Es war im Jahr 2002, als Zarina Wegmann beschloss, ein Chriesi-Fäscht auf die Beine zu stellen. Mit ihrem Ehemann Daniel Wegmann führte sie schon damals das Wein- und Obsthaus Wegmann in der 5. Generation. Der Betrieb war daher längst etabliert, doch es galt, neue Einsichten zu gewähren.

«Die Idee für das Fest hatten wir schon lange, doch wir zögerten, da der Aufwand nicht zu unterschätzen ist», sagt Daniel Wegmann. Er erinnert sich an das erste Chriesi-Fäscht, das mit zehn Tischen, rund 40 Besucher*innen und Handorgel-Musik aufwartete – bei strömendem Regen. «Dennoch haben wir erkannt, dass dieser Anlass Potenzial hat», so Wegmann.

In der Tat: 20 Jahre und eine Pandemie später wird das Chriesi-Fäscht volljährig, dies jeweils zum Juli-Beginn, wenn sich die Kirschernte dem Ende zu neigt. Am diesjährigen Event strahlen nicht nur die Sonne, sondern auch die Gäste und das Ehepaar Wegmann selbst.

Sie scheuen keinen Aufwand: Speis und Trank stehen im Angebot, Degustationen, Kinderspiele und mitreissende musikalische Unterhaltung vom Duo Annie-May und Fabian sind in geselliger und fröhlicher Atmosphäre zu erleben. Und natürlich gibt es Chriesi in Hülle und Fülle.

Der gesamte Hof steht für Besichtigungen offen, schliesslich ist es auch ein Tag der offenen Tür. «Wir mussten für das Fest unsere Schuppen und Scheunen quasi leerräumen, damit wir 400 Plätze anbieten können», sagt Wegman. Dafür habe man wieder einmal richtig aufgeräumt, fügt er lächelnd an. Er und seine Frau unterstützen die 28 Mitarbeitenden überall, wo es nötig ist. «Zarina und ich sind quasi die Springer», sagt der Betriebschef. Aber er hat noch eine weitere wichtige Aufgabe.

Unter den Kirschbäumen

Die Herzstücke vom Chriesi-Fäscht sind zwei Betriebsrundgänge. Und so machen sich am Nachmittag mehr als ein Dutzend Interessierte mit Daniel Wegmann auf, um die Apfel-, Zwetschgen- und Kirschbäume sowie die Reben zu besuchen. Die Reise führt ins Frankental – denn so nennt sich nämlich nicht «nur» die Tramendhaltestelle in Höngg. Das eigentliche Tal führt auf Höhe des Obsthauses zur Badi «Zwischen den Hölzern».   

«Äpfel sind wichtige Standbeine für uns», erklärt Wegmann, während die Gruppe zwischen den Apfelbäumen der Sorte Ladina den Schatten sucht. Schon bald läuft man auch an Zwetschgenbäumen vorbei, deren Früchte allerdings noch zwischen Ästen und Blättern versteckt sind. Dennoch sei ihre diesjährige Anzahl enorm, so Wegmann.

Anschliessend geht es – dem Fest entsprechend – ins Areal der Kirschbäume mit der Sorte Regina, die besonderen Schutz benötigen. Ein elektronischer Zaun hält Füchse und Dachse vor dem Eindringen ab, weiter gibt es neben einem Regendach einen Hagel- und einen Vogelschutz. Das Gebiet mutet an, als wäre es vom Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude eingehüllt worden. «Das ist notwendig, um eine gute Qualität zu gewährleisten.»

Schliesslich führt der Gang noch in die Weinreben und hinunter zu den Himbeeren. Zu guter Letzt erzählt Daniel Wegmann von den Wühlmäusen, die sich dort besonders wohl fühlen. So wohl, dass ihnen regelmässig der Garaus gemacht wird – ohne Gift, wie er betont. «So was darf nicht in die Nahrungskette gelangen», sagt er.

Mit der Führung vollbrachte Daniel Wegmann die eigentliche Mission des Chriesi-Fäschts: die Landwirtschaft spürbar machen. Zurück auf dem Hof sah man die Produkte des Betriebes mit anderen Augen.

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