Camping zwischen den Hölzern

Ende August wurde in der Badi «Zwischen den Hölzern» eine Premiere gefeiert: Das GZ Höngg lud zur Zeltnacht ein. Nach zwei wegen schlechten Wetters abgesagten Terminen konnte sie endlich stattfinden. Die Teilnehmenden waren sich einig: Wiederholung erwünscht!

Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
Bilder von der Zeltnacht in der Badi «Zwischen den Hölzern». (Fotos: das)
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Noch deutet an diesem letzten Augustnachmittag im Freibad «Zwischen den Hölzern» nicht viel darauf hin, was diese Nacht geschehen wird: Es ist früher Samstagnachmittag, es herrscht Hochbetrieb, fast 1000 Gäste zählt die digitale Anzeige beim Eingang. Langsam aber trudeln immer mehr Menschen mit auffallend voluminösem Gepäck ein: Leiterwagen voller Schlafsäcke, Backpacks und Zelte werden in die Badi gekarrt.

Hinter dem Haupteingang ist ein Infotisch aufgestellt. Hier warten die Mitarbeitenden des GZ Höngg und Freiwillige, unter anderem von der IG Wartau, auf die Ankommenden. Es gibt Infos dazu, wo die Zelte aufgebaut werden. Auch die Regeln für die Übernachtung werden kurz erläutert – ganz ohne diese geht’s nicht.

Baden bis zum Eindunkeln

Gegen 16 Uhr beginnen die Bademeister, die Fussballwiese mit Flatterband abzusperren. Die Camper*innen bringen ihr Grossgepäck in Stellung. In Windeseile sind die ersten Zelte aufgestellt. Deutlich lässt sich hier erkennen, wer bereits über Erfahrung im Campen verfügt und wer normalerweise eher zur Hotelfraktion gehört. Dann wird erst mal gebadet.

An manchen Zelten sind Badetücher wie auf Wäscheleinen zum Trocknen aufgehängt, das erinnert ein wenig an die Ferien. Um 20 Uhr kommt schliesslich über Lautsprecher die Durchsage, dass die Badi nun schliesse. Aber nur für die anderen, welch erhabenes Gefühl! Der Platz leert sich, nur noch die rund 160 Gäste der Zeltnacht sind jetzt anwesend.

Mit dem Eindunkeln fordern die Bademeister die letzten Badenden auf, das Wasser zu verlassen. Ein Mitternachtsschwimmen wäre zwar gewiss eine verlockende Vorstellung, aber ganz ohne Scheinwerfer ist das Becken stockdunkel. Hier für die Sicherheit der Badenden zu garantieren, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Ausserdem sind die Temperaturen mittlerweile in einem sehr angenehmen Bereich.

Und am Grill ist die Glut bereit für die Würstchen. Die Stimmung ist friedlich, jemand hat eine Musikbox mitgebracht, es laufen Oldies zum Mitsummen. Derweil installieren die Bademeister Scheinwerfer, die den Weg vom Zeltplatz bis zum WC beleuchten.

Laut ist nachts nur das Wasser

Schwimmen macht müde. Das merkt man, denn bereits um zehn Uhr ist bei den meisten Zelten der Reissverschluss gezogen. Erstaunlich. Pünktlich zur offiziellen Nachtruhe um elf werden schliesslich auch die letzten Kinder, die auf dem Beachvolleyballfeld noch im Sand gespielt haben, ins Bett gepfiffen. Und dann hört man nichts mehr – ausser dem Wasser. Das zieht nun plötzlich alle akustischen Register, es gurgelt, plätschert, säuselt, braust und blubbert in einem fort. Das stört aber nicht, sondern trägt zur Ferienatmosphäre bei.

Nur komisch, dass man das Wasser auch spüren kann: Nicht nur die Wiese, sondern auch die Aussenseite des Zelts und alle Dinge, die draussen liegen geblieben sind, sind richtig nass. Obwohl es doch seit Wochen trocken ist. Kommt das von den Schwimmbecken?

Nächstes Jahr gerne wieder!

Die Nacht ist entspannt. Na gut, ganz so bequem wie das eigene Bett ist die Isomatte nicht, aber das gehört zum Erlebnis dazu. Mitten in der Nacht ist ein kurzer Toilettengang angesagt. Ein bisschen gruselig ist das schon, diese 200 Meter im stockdunklen Bad alleine zurückzulegen.

Aber dann ist es doch schneller Morgen als gedacht. Die Sonne scheint ins Zelt. Draussen sind die ersten Kinder bereits wieder auf dem Trampolin mit Saltos beschäftigt. Und am Kiosk bildet sich bei der Frühstücksausgabe eine lange Schlange.
Um neun sollte das Becken eigentlich zum Baden freigegeben werden.

Ungeduldig warten die Kinder darauf, ins Wasser hüpfen zu können. Doch es gibt technische Probleme, die Bademeister arbeiten auf Hochtouren. Als das Wasser eine halbe Stunde später schliesslich freigegeben wird, bricht auf dem Zeltplatz lauter Jubel aus.

Die Mitarbeitenden des GZ evaluieren derweil mittels Fragebogen, wie der Anlass, der auf Initiative aus dem Quartier entstanden ist, so ankommt. Das Echo ist äusserst positiv. Vielen geht es so wie Francisca, die sagt: «Wir gehen seit Jahren hier mit unseren Kindern in die Badi, sie wachsen quasi auch ein wenig hier auf. Es ist super, auch einmal hier zu übernachten. Und dann noch gemeinsam mit Freunden zu zelten – das ist ein echtes Highlight.»

Selbst wenn, das gibt sie augenzwinkernd zu, der Schlaf vielleicht nicht ganz so erholsam sei wie zu Hause.

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