Gesundheit
Bluthochdruck – eine stille Volkskrankheit
Der Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, ist eine weitverbreitete Erkrankung, bei welcher der Druck in den Blutgefässen zu hoch ist. Dies kann unbehandelt zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Erwachsenen davon betroffen – bei den über 65-Jährigen sogar jeder zweite.
28. Juni 2025 — Eingesandter Artikel
Warum ist Bluthochdruck gefährlich?
Das Heimtückische: Bluthochdruck verursacht oft keine Beschwerden. Viele Betroffene wissen somit nicht, dass sie darunter leiden oder haben Symptome, bei denen man nicht an erhöhten Blutdruck denkt. So können unspezifische Beschwerden wie «sturmer Kopf», Schwindel, aber auch ein allgemeines Krankheitsgefühl Zeichen eines erhöhten Blutdrucks sein. Unbehandelt führt Bluthochdruck zu einer Schädigung aller Gefässe und kann zu Herzinfarkt, Augenschäden, Schlaganfall und auch Demenz führen.
Was ist Bluthochdruck genau?
Beim Blutdruck bestimmen wir zwei Werte: Der obere (systolische) Wert kommt durch das Zusammenziehen des Herzens zustande, wenn das Herz das Blut in den Körper pumpt. Der untere Wert gibt den Druck in den Gefässen an, wenn das Herz sich entspannt. Ein optimaler Blutdruck liegt bei <120/70 mmHg, von einem Bluthochdruck spricht man bei mehrfachen Messungen >140/90 mmHg.
Wie misst man den Blutdruck?
Der Blutdruck unterliegt Schwankungen. Sowohl Tagesschwankungen als auch Anpassungen bei körperlicher Belastung. Beim Sport z. B. darf der Blutdruck ansteigen. Blutdruckmessungen sollten in einer ruhigen Umgebung sowie bei körperlicher und emotionaler Entspannung erfolgen. Dabei ist eine Messung in sitzender Position auf einem Stuhl mit Rückenlehne und auf dem Tisch abgelegtem Arm empfohlen. Die Beine sollten nicht übereinandergeschlagen sein.
Was führt zu Bluthochdruck?
Bei den meisten Menschen liegt eine primäre arterielle Hypertonie vor; oft sind es dabei gleichzeitig mehrere Faktoren wie Alter, Veranlagung, Rauchen, mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung mit zu viel Salz, manche Medikamente (z.B. Schmerzmittel), Stress oder nächtliche Atemaussetzer. Seltener sind spezifische Ursachen wie Störungen im Hormonhaushalt oder Verengung der Nierenarterien. Manchmal ist der Blutdruck in der Praxis zu hoch, weil man aufgeregt ist (Weisskittelhypertonie), aber es gibt auch das umgekehrte Phänomen, dass der Blutdruck in der Praxis gut, aber zu Hause zu hoch ist (maskierte Hypertonie). Deswegen sind Messungen zu Hause wichtig.
Was kann man tun?
Ein gesunder Lebensstil hilft! Eine Anpassung des Lebensstils ist die Basis der Blutdruckbehandlung und kann dazu führen, dass man vielleicht kein oder eine niedrigere Dosis eines Medikaments braucht. Regelmässige körperliche Bewegung, ausgewogene Ernährung mit weniger Salz, wenig Alkohol und Nikotinstop sind gute erste Schritte. Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion von 5 kg den Blutdruck um bis zu 10 mmHg senken. Wichtig ist auch Stressabbau und ein gesunder Schlaf. Frühzeitig erkannt ist Blutdruck gut behandelbar – damit das Herz gesund bleibt.
Herzpraxis Zürich Höngg
Dr. med. Cornelia Joha,
Fachärztin Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin,
Kontakt über info@herzpraxishoengg.ch
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