Bleibt die Kirche im Dorf?

Der Fremde erkennt aus der Ferne den Kirchturm und er weiss: Zur Kirche gehört ein Dorf. Und zum Dorf gehört eine Kirche. Das war seit Jahrhunderten die einhellige Sicht. Doch was bringt die Zukunft?

Die Reformierte Kirche in Höngg. (Foto: dad)

Die alte Eidgenossenschaft hatte ihre Wurzeln in christlicher Kultur. Der Bundesbrief 1291 beginnt mit den Worten: «In nomine domini». Auch der moderne Bundesstaat Schweiz ist christlich orientiert. Die Präambel der Bundesverfassung 1848 lautet: «Im Namen Gottes des Allmächtigen!» Damit ist im Grundgesetz dem religiösen Glauben ein Logenplatz eingeräumt. Die Verfassung wurde seit 1848 über 150-mal teil- und zweimal total revidiert (1874 und 1999), doch die einleitende Anrufung Gottes blieb bestehen. Religiöser Glaube ist Teil der nationalen Kultur. Heute umfasst Glauben nicht mehr ausschliesslich christliche Richtungen, auch andere Religionen sind Träger praktizierten Gottesglaubens. Religiöser Glaube gilt bis heute als kultureller Wert.

Viele Austritte und leere Kirchen

Bleibt das auch in Zukunft so? Gesellschaftlich befinden sich Glaube und Religion im Strudel zunehmender Erosion. Auf kircheninstitutioneller Ebene fallen die vielen Austritte und die leeren Kirchen auf. Sind unsere Kirchen ein Auslaufmodell? Kommt uns der Glaube abhanden? Was heisst «Spiritualität» im 21. Jahrhundert? Oder allgemeiner gefragt: Bleibt die Kirche im Dorf? Zu dieser Frage veranstaltet Aktivia, die Kulturgruppe der Katholischen Kirche Heilig Geist in Höngg, einen Vortrag mit Thomas Binotto, Chefredaktor des Forums, dem Magazin der Katholischen Kirche Zürich. 

Vortrag von Thomas Binotto: «Kirche heute»

Donnerstag, 16. Juni, 14.30 Uhr im Pfarreizentrum Heilig Geist, Saal 1, Limmattalstrasse 146.

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