Stadt
Blaue Zone am Kettberg soll verschwinden
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich führt ein Mitwirkungsverfahren für die Aufwertung der Quartierstrasse Kettberg durch. Unter anderem soll die blaue Zone, welche 16 Parkplätze umfasst, vollständig aufgehoben werden. Bei den Anwohner*innen regt sich Widerstand.
29. April 2019 — Patricia Senn
Im Rahmen des Projekts zur Aufwertung der Quartierstrasse Kettberg hat das Tiefbauamt der Stadt Zürich am 5. April das Mitwirkungsverfahren gemäss §13 des Strassengesetzes eröffnet. Bis zum 6. Mai liegen die Pläne auf und es können Einwendungen dagegen eingereicht werden. Geplant sind laut Mitteilung der Stadt die Verbreiterung des Trottoirs mit Anpassungen der Randabschlüsse, die Realisierung einer Trottoirnase im Bereich Kempfhofsteig, der Ersatz von drei Bäumen, die Aufhebung aller 16 blauen Parkplätze sowie die Erneuerung des Strassenbelags und diverser Werkleitungen. Obwohl der öffentliche Strassenabschnitt nur die Häuser 2 bis 7 umfasst, hat sich bereits eine IG aus mittlerweile 38 Parteien gegründet, welche sich am Mitwirkungsverfahren beteiligen will.
Quartierstrasse mit Fahrverbot
Christoph Zürcher, der an der Strasse Kettberg aufgewachsen und Initiant der Interessensgemeinschaft ist, sagt, die Situation am Kettberg sei speziell: Das Quartier liegt am Hang und wird von der Buslinie 38 bedient, welche im Halbstundentakt und nur bis 20 Uhr fährt. Gerade ältere Anwohner*innen und Besucher*innen seien darauf angewiesen, ihre alltäglichen Besorgungen mobil verrichten zu können. Viele der älteren Liegenschaften verfügten ausserdem über keine Besucherparkplätze. Durch die Aufhebung der blauen Zone gingen auch die Parkiermöglichkeiten für Handwerker*innen und Pflegedienste verloren. Am Kettberg selber herrscht, ausser für die Zubringer, Fahrverbot. Entsprechend gering ist das Verkehrsaufkommen, wie auch eine Begehung vor Ort bestätigte.
Angesichts der grünen und sehr ruhigen Quartierstrasse erschliesse sich die Notwendigkeit einer Verbreiterung der Trottoirs nicht. Beim Kempfhofsteig ist ausserdem eine Trottoirnase vorgesehen, die üblicherweise der Sicherheit der Fussgänger dient. Da so gut wie kein, und wenn, sehr langsamer Verkehr herrscht, scheine diese und andere Aufwertungsmassnahmen, wie das Versetzen dreier Bäume, übertrieben. Die Mitglieder der IG hegen nun den Verdacht, dass das Tiefbauamt die Aufwertungsmassnahmen bewusst so geplant hat, damit es Gründe hat, die Parkplätze aufzuheben. Sie werden ihre Einwendungen entsprechend termingerecht einreichen.
Die Planauflage dauert von Freitag, 5. April bis Montag, 6. Mai 2019. Die Auflagedokumente unter www.stadt-zuerich.ch/planauflagen
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