Bittere Niederlage gegen den Tabellenersten

Trotz Schneeregen wagten sich rund 150 Zuschauer auf den Hönggerberg, um das Stadtzürcher Derby zwischen dem SV Höngg und dem Wintermeister FC Red Star zu verfolgen.

Die erste Spielhälfte bot wenige Highlights, echte Torchancen oder prickelnde Strafraumszenen konnten kaum registriert werden. Es waren die Defensivabteilungen beider Teams, die das Geschehen prägten. Die Gäste von der Allmend Brunau konnten für sich in Anspruch nehmen, etwas mehr Ballbesitz erarbeitet zu haben. Den Zuschauern, den Trainern und den Spielern war in der Halbzeitpause klar, dass dieses Spiel Potenzial für mehr Unterhaltung, Emotionen und Spannung hat und eine Punkteteilung niemanden so richtig weiterbringt in der Rangliste.

Knisternde zweite Halbzeit

Auf beiden Seiten wurden nach Wiederbeginn die Angriffe schneller, konsequenter und genauer inszeniert und die Folge davon waren in der 51. Minute gleich zwei gute Torchancen für die Gastgeber, beide aus Standardsituationen entstanden. Die Höngger Druckphase nach der Halbzeitpause schien nun die Jungs von Trainer Giovanni Gargiulo wachgerüttelt zu haben und sie erhöhten ebenfalls das Tempo im Spiel nach vorne. Ein Angriff der Gäste über die linke Seite, beziehungsweise der daraus resultierende Abschlussversuch, forderte von SVH-Torhüter Claude Blank die ganze Reaktionsfähigkeit, um den gefährlichen Kopfball aus sechs Metern abzufangen. SVH-Trainer Simon Roduner ersetzte (67.) Danilo Infante durch Michael Schreiner, der lange verletzt gewesen war und dem Team in der Vorrunde arg gefehlt hatte. Von Minute zu Minute wurde nun das Spiel interessanter und war gespickt mit Tormöglichkeiten und sehenswerten Angriffen. Höngg schien dem Führungstreffer etwas näher zu sein als der Tabellenführer FC Red Star. Auch in der Offensive wurde gewechselt: In der 76. Minute griff Stefan Luck für Luis Muino Fraga ins Geschehen ein. In der 83. Minute vergab der an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kommende Pascal Forny eine sehr gute Chance. Es war seine letzte Aktion, bevor für ihn der SVH-Neuling Manuel Georgis eingewechselt wurde.

Mit Sonntagsschuss zum Sieg

Nun kam die Zeit des Gästespielers Philipp Reiffer. In der 87. Minute scheiterte er noch: alleine vor dem SVH-Torhüter Claude Blank, der Reiffers Schuss reaktionsschnell in Corner lenkte. Doch zwei Minuten später schoss Reiffer aus rund 40 Metern und Blank, weit vor der Torlinie stehend, konnte im Rückwärtslaufen nicht verhindern, dass der Ball zum vielumjubelten und glücklichen 0:1 für Red Star im Höngger Tor landete. So führte ein wahrer Sonntagsschuss zur Entscheidung im Stadtderby. Wie erlösend dieser Treffer für die Gäste war, zeigte sich daran, dass alle Personen auf der Red-Star-Ersatzbank das Spielfeld stürmten, um den Torschützen zu herzen. Sogar der an diesem Samstag eher ruhige Red-Star-Vulkan, Trainer Giovanni Gargiulo, rannte auf dem Terrain herum, als habe sein Team soeben den Aufstieg realisiert.
In der Nachspielzeit vergab ein SVH-Akteur aus zwei Metern vor dem Tor die Grosschance zum 1:1. Der Ball landete jedoch tatsächlich im Ballfänger hinter dem Tor. Anstatt eines leistungsgerechten Unentschiedens setzte es für Höngg eine sehr ärgerliche Niederlage in letzter Minute ab, war man doch nach der Pause eher das bessere Team.

Nächstes Spiel:
Sonntag, 13. März, 14 Uhr, Wohlen, FC Wohlen U23 gegen Höngg 1

 

Matchtelegramm
SV Höngg – FC Red Star 0:1 (0:0)
Sportplatz Hönggerberg, 150 Zuschauer
Tor: 89. Reiffer 0:1
SV Höngg: Blank, Riso, El-Akab, Djukaric, Rutz, Forner, Stutz, Forny (84. Georgis), Dössegger, Muino Fraga (76. Luck), Infante (67. Schreiner).

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