Birnbaum, Schaufel und Gartenhacke

Am Samstag, 4. März, gab es für den Natur- und Vogelschutzverein Höngg wieder einmal viel zu tun. Im Wald mussten Nistkästen repariert oder ersetzt werden, und auf der Pachtfläche am Ruggernweg stand die Obstbaum- und Heckenpflege an.

Die versammelten Helfer posieren hinter dem Kompost, der im Herbst zu reichlich Obst verhelfen soll.
Michi Bussmann – wie jedes Jahr beim Obstbaumschneiden dabei.
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Wie jedes Frühjahr im März war für die über zwanzig erschienenen Mitglieder und Freunde des NVV Höngg anpacken angesagt. Bei idealem Arbeitswetter wurden die Aufgaben für den Arbeitseinsatz verteilt. Eine kleinere Gruppe machte sich auf in den Hönggerbergwald, um Nistkästen zu reparieren und neue Bruthöhlen für die baldige Brutsaison aufzuhängen. Oft wurden sie dabei von neugierigen Meisen genau beobachtet, welche die bereits vorhandenen Nistkästen inspizierten. Da ab und zu Nistkästen von eifrigen Spechten angehackt werden oder durch schwere Stürme oder Forstarbeiten abhandenkommen, wurden sie von den Helfern ersetzt und gleich für den Nistkastenputz im Herbst kartiert.

Die anderen Unentwegten deckten sich sogleich mit Heckenscheren, Hacken oder Schaufeln ein und machten sich im Obstgarten am Ruggernweg an die Arbeit. Seit 1993 pachtet der NVV Höngg dieses Stück Natur von der Stadt Zürich, mit dem Ziel, alte Obstsorten zu erhalten und eine artenreiche Blumenwiese zu fördern. Die Pflege und kontinuierliche Aufwertung des naturnahen Gartens, der zum Inventar der kommunalen Natur- und Landschaftsschutzobjekte gehört, ist aufwändig und zeitintensiv, jedoch dank der reichhaltigen Ernte und dem schönen Anblick der vielfältigen Wiesenblumen eine sehr lohnenswerte Tätigkeit.

Nach der Rekordernte vom letzten Jahr bedurften die über 20 Apfel- und Birnbäume einer Extraportion Nährstoffe. Die Grasnarbe rund um die Stämme wurde oberflächlich entfernt und fleissig mit Kompost eingetragen, damit auch dieses Jahr wieder reichlich Obst für die Mosterei anfällt. Mit der Baumpflege war es aber noch lange nicht getan. Die Bäume werden zusätzlich jedes Jahr zurückgeschnitten. Diese Arbeit benötigt einiges an Fachwissen, damit die Bäume auch tatsächlich wieder Früchte tragen. Zusammen mit anderen Profis war Michi Bussmann auch dieses Mal wieder an der Arbeit – wie jedes Frühjahr seit er die Obstbäume 1995 eigenhändig mitgepflanzt hat. Zwei älteren Birnbäumen half aber leider kein Hegen und Pflegen mehr. Sie wurden am Samstag durch zwei neu gepflanzte kleine Bäumchen ersetzt.

Für die fleissigen Helfer, die sich persönlich für die Pflege eines Stückchens Natur im Siedlungsraum einsetzen, aber auch das Zupacken und Zusammensein mit Gleichgesinnten schätzen, warteten noch weitere Aufgaben. Die vielen Meter Hecke im Garten wurden ebenfalls einer halbjährlichen Pflege unterzogen. Die einheimischen Sträucher, wie Hartriegel, Schwarzdorn oder Hundsrose wurden zurückgeschnitten, und der Unterwuchs aus Brombeeren wurde gelichtet – ein oftmals dorniges Unterfangen. Der Morgen wurde vom vielstimmigen Vogelkonzert des Frühlings begleitet. Der einzige, dem die Arbeiter in die Quere kamen, war der Sperber, der im Garten auf der Suche nach seinem Meisenfrühstück vertrieben wurde. Mehr Glück hatten die Teilnehmenden. Sie gingen nicht leer aus, denn der traditionelle Ausklang nach getaner Arbeit bildete wie immer das gemeinsame, köstliche Mittagessen.

Der nächste Arbeitstag findet übrigens am 19. Oktober statt, der NVV würde sich auch dann wieder über viele eifrige Helfer freuen.

Eingesandt von Michael Furrer und Fiorella Ruchti

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