Besetztes Haus wurde kurzerhand geräumt

Häuser werden in Höngg immer wieder besetzt. In diesem Fall dauerte der Spuk jedoch nur kurz: Kaum «eingezogen», wurden die Besetzer von der Polizei wieder abgeführt.

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Seit zwei Jahren stand das Haus von Hans und Pia Marolf an der Limmattalstrasse 211 leer und zum Verkauf. Irgendwann zwischen dem letztenm Samstagabend unds diesem Montagmorgen brachen Hausbesetzer die ehemalige Ladentüre ein und verbarrikadierten sich im Haus. Am Montag um 8 Uhr wurde das «besetzt»-Transparent am Haus von Nachbarn bemerkt, die den Hausbesitzer informierten. Dieser erstattete umgehend Strafanzeige wegen Einbruchs und Hausfriedensbruchs: Danach ging alles sehr schnell: Bereits kurz nach 9 Uhr waren vier Einsatzwagen der Stadtpolizei vor Ort, das Haus wurde umstellt und den Besetzern ein Ultimatum bis 10 Uhr gestellt, das diese jedoch ungenutzt verstreichen liessen. Fünf Minuten später verschaffte sich die Polizei über die von innen zugeschraubte Kellertüre Zutritt zum Haus. Gleichzeitig zeigte sich ein vermummter Besetzer an einem der Fenster, wohl um die Lage vor dem Haus einzuschätzen. Wiederstand wurde jedoch nicht geleistet: Um 10.50 Uhr wurden fünf Männer und zwei Frauen in Handschellen zur weiteren Abklärung abgeführt. Nur deren Hund trottete ungefesselt mit.

In der Zwischenzeit hatten sich vier Sympathisantinnen und Sympathisanten in der näheren Umgebung versammelt. Als die zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei mit den Verhafteten die Motoren starteten, liefen vier Personen mit einem Transparent auf die Limmattalstrasse und protestierten lautstark gegen die Wohnungsnot. Die Stadtpolizei schritt jedoch sofort ein und nahm vorübergend auch diese Personen fest – nur einer entging der Verhaftung: Eer war der Polizei schon vorher aufgefallen und verpasste, da gerade seine Papiere kontrolliert wurden, seinen Einsatz an der kleinen Demo.
Alles in allem verlief die Besetzung und auch die Räumung nahezu gesittet. Nicht zuletzt deshalb, weil sich noch nicht mehr Personen im Haus befunden hatten. Auch im Haus selbst seien, so berichtete die Besitzerschaft, abgesehen von den Schäden, welche durch den Einbruch und die Verbarrikadierung an Türen und Fenstern entstanden waren, kaum Beschädigungen festgestellt worden. Um weiteren Besetzungen vorzubeugen, soll das Haus nun bewacht und so schnell wie möglich einer Zwischennutzung zugeführt werden – bis ein Käufer gefunden ist.

 

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