Autismus wird sichtbarer

Der Welt-Autismus-Tag am 2. April sorgt für Sensibilisierung. Die Organisation autismus schweiz, die ihre Geschäftsstelle in Höngg hat, setzt sich seit einem halben Jahrhundert für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen im Autismus-Spektrum und deren Familien ein.

Am 2. April ist Welt-Autismus-Tag. (Foto: Freepik)

Bereits seit 50 Jahren engagiert sich autismus schweiz für Menschen im Autismus-Spektrum. Was 1974 als Elterninitiative begann, ist heute eine professionelle Organisation, die Betroffene unterstützt und die Sensibilisierung der Gesellschaft vorantreibt, wie in der Medienmitteilung von autismus schweiz nachzulesen ist.

«Wir sind stolz auf 50 Jahre intensiver Arbeit und den kontinuierlichen Einsatz für die Rechte und die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Autismus», sagt Regula Buehler, Geschäftsleiterin von autismus schweiz. Trotz vieler Fortschritte bleibt jedoch noch viel zu tun, um Autismus sichtbarer zu machen und die besonderen Bedürfnisse der Betroffenen in allen Lebensbereichen besser zu berücksichtigen.

Immer mehr Menschen erhalten die Diagnose Autismus. Gemäss Medienmitteilung leben in der Schweiz bis zu 250‘000 Menschen im Autismus-Spektrum – genaue Statistiken für die Schweiz gibt es nicht. Dies bedeutet auch, dass jährlich geschätzt rund 2000 Kinder mit Autismus geboren werden. «Unser Thema findet zunehmend Beachtung in der Öffentlichkeit und den Medien, was vermehrt Diagnosen bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen nach sich zieht», erlebt Regula Buehler.

Sensibilisierung und Sichtbarkeit

Das Wissen über Autismus und das Verständnis für die Herausforderungen von Menschen im Spektrum müssen in vielen Bereichen noch weiterwachsen. Frauen werden oft nicht oder erst spät diagnostiziert. Übergänge in eine andere Lebensphase sind speziell herausfordernd. «Für Jugendliche und junge Erwachsene stellt zum Beispiel der Eintritt in die Arbeitswelt eine grosse Hürde dar. Es gibt zu wenig Firmen, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten, welche ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigen», weiss Regula Buehler.

Eine weltweite Sensibilisierung zum Thema Autismus soll mit dem Welt-Autismus-Tag am 2. April erreicht werden. Der Tag wurde am 18. Dezember 2007 von den Vereinten Nationen (UNO) beschlossen und 2008 erstmals veranstaltet.

Herausforderungen in der Zukunft

Autismus schweiz fordert, dass die Empfehlungen im Bericht zur Behindertenpolitik des Bundesrates 2018 endlich umgesetzt werden und die Betroffenen und Familien ausreichende Unterstützung in allen Lebensphasen erhalten. Nur so können Menschen mit Autismus in der Schweiz ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft werden und ein selbstbestimmtes Leben führen.

In Zukunft will der Verein seine Unterstützungsangebote weiterentwickeln. Eine Webdatenbank soll es den Nutzer*innen ermöglichen, schnell eine passende Anlaufstelle in der eigenen Region zu finden. Im Jubiläumsjahr hat autismus schweiz das grosse Ziel, den «Sunflower Lanyard» in der ganzen Schweiz bekannt zu machen und einzuführen. Dieses Symbol hilft Menschen mit unsichtbaren Behinderungen, ihre Bedürfnisse sichtbar zu machen.

«Unser Erfolg der letzten 50 Jahre wäre ohne die Unterstützung unserer Mitglieder, Partner und Förderer nicht möglich gewesen», betont Regula Buehler. Gleichzeitig stellt die nachhaltige Finanzierung aller Tätigkeiten eine der grössten Herausforderungen der Zukunft dar.

Quelle: Medienmitteilung autismus schweiz

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