Quartierleben
Aus Güsel wird Kunst
Der Höngger Künstler Heiner Fierz findet immer wieder Abfall auf seinen Wegen durch das Quartier, besonders Aludosen. Doch bevor er diese recycelt, verwandelt er sie in Kunst.
3. Januar 2024 — Eingesandter Artikel
Die zwei Stationen zum Frankental gehe ich immer zu Fuss. Zum Fitnesscenter. Weil das wie ein erstes Aufwärmen ist. Und am Schluss auch wieder zu Fuss nach Hause. Diesmal zum Auslaufen, Runterfahren. Irgendwann wurde ich auf meinem Weg darauf aufmerksam: Da liegt immer wieder Abfall. Weggeworfenes. Verstecktes. Oder Runtergefallenes?
Im Gebüsch und am Wegrand liegen unter anderem fast täglich wieder leere Aluminium-Getränkedosen. Und bei Aluminium habe ich nun mal eine Schwäche. Ich bringe es nicht übers Herz, Alu zu ignorieren. Aluminium, das so viel Strom für die Gewinnung braucht! Mein Augenöffner dazu war vor Jahren eine Recherche der Organisation Public Eye. Aber egal.
Zurück zu meinem Heimweg vom Fitten. Denn zum Entsetzen meiner Frau fing ich an, Aludosen aufzuheben. Keine grossen Mengen, doch es können schon mal sechs Büchsen sein. Zu Hause drücke ich die Fundstücke flach und recycle sie von Zeit zu Zeit korrekt als Wertstoffe an den Sammelstellen.
Eines Tages kam ich auf die Idee, meine Trouvaillen vorher in Kunst zu verwandeln. Als Maler der eher grosszügigen Pinselstriche wagte ich mich ausnahmsweise an ein möglichst präzises Stillleben aus dem metallisch glänzenden Schatz. Das Werk sollte möglichst real das Aussehen der Beute wiedergeben. Kunst mag dem Betrachter Gefühle auslösen. Ob sich Littering dadurch vermindert? Urteilen Sie selbst.
Eingesandt von Heiner Fierz, Höngg
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