Kinder & Jugend
Auf die Plätze, fertig, los!
Am 25. Mai fanden auf dem Hönggerberg die traditionellen Quartierausscheidungen für «De schnällscht Zürihegel» statt. 374 Kinder in den Einzelläufen sowie 58 Stafetten wetteiferten um den Einzug ins Halbfinale.
27. Mai 2019 — Dagmar Schräder
Was genau eigentlich ein «Hegel» ist, das wissen wahrscheinlich die wenigsten, die an diesem Nachmittag auf dem Hönggerberg darum kämpfen, den Titel des «schnällschten Zürihegels» tragen zu dürfen. Eine ganz eindeutige etymologische Erklärung zu diesem Begriff ist auch gar nicht einfach zu finden. Es handelt sich dabei wohl um ein Taschenmesser – und im übertragenen Sinne dann um ein Zürcher Kind. Doch für die Teilnehmer*innen des Wettkampfs spielt das ohnehin nur eine sehr untergeordnete Rolle. Für sie zählt nur das Dabeisein.
Stetig wachsende Teilnehmerzahlen
Und dabei sein wollen dieses Jahr einmal mehr ausserordentlich viele Kinder. «Schon wieder ein neuer Teilnahmerekord», konstatiert der Moderator des Nachmittags, Martin Resch, hocherfreut. Insgesamt sind es 374 Höngger Kinder der Jahrgänge 2006 bis 2011 und jünger, die in den Einzelläufen gegeneinander antreten. Vor zwei Jahren wurde mit 304 teilnehmenden Kindern erstmals die 300er-Marke geknackt, und das Interesse am sportlichen Wettkampf scheint weiter ungebrochen. Alleine bei den Jüngsten, Jahrgang 2011 und jünger, ist der Andrang so gross, dass die Organisator*innen vom Turn- und Quartierverein Höngg zehn Durchgänge à sechs Läufer*innen für diese Altersgruppe durchführen müssen.
Am 15. Juni geht’s weiter
Für sie alle heisst es: «Auf die Plätze, fertig, los!», die Klappe von Starter Ernst Barmettler vom TV Höngg gibt das Signal und die Kinder sprinten los, was das Zeug hält, barfuss oder in Turnschuhen, angefeuert von der begeisterten Menge aus Eltern, Grosseltern, Lehrer*innen und Freund*innen, die die Rennstrecke säumen. Die freiwilligen Helfer vom Turn- und Quartierverein stoppen die Zeit und schnappen sich die schnellsten Läufer*innen direkt nach ihrem Zieleinlauf, um die Personalien aufzunehmen. Das beste Drittel aller Teilnehmer*innen der Einzel- und Stafettenläufe erhält die begehrten Teilnahmekarten für die Zwischen- und Finalläufe, die am 15. Juni auf dem Utogrund stattfinden werden, dieses darf dort weiter um den Titelgewinn kämpfen.
Bunte Stafetten im Regen
Für alle anderen ist der Wettbewerb mit diesem Rennen gelaufen, doch die Trauer ist zumeist nur von kurzer Dauer, denn die Klassenstafetten stehen noch auf dem Programm. Auch hier kann Resch einen Rekord verkünden: 58 Klassen, so viele wie nie zuvor, wollen nach Jahrgängen geordnet gegeneinander antreten. 58 Klassenteams, das bedeutet einmal mehr auch ebenso viele mehr oder weniger originelle Namen für die Stafetten. Turboschnecken, die schnellen und die schnellsten Blitze und Geparden sind wieder einmal gut vertreten, doch es finden sich auch Teams wie die «waterdonuts», «Riedhofpesto» oder «Ron & Hermine». Der Name ist eh zweitrangig, Hauptsache, der Teamgeist stimmt – und da können sich die Gruppen nicht beklagen. Sportlich und fair läuft der Wettkampf ab und das Publikum feuert begeistert alle Läufer*innen und Läufer an.
Einzig der mitten im Stafettenlauf aufkommende Platzregen dämpft die Stimmung ein ganz klein wenig und führt dazu, dass sich das Publikum vermehrt Richtung Festwirtschaft verlagert, wo Hamburger und Bratwürste nun noch reissenderen Absatz finden als zuvor. Doch die Kinder lassen sich nicht beirren und geben nach wie vor ihr Bestes, auch wenn der rutschige Boden teilweise seinen Tribut fordert und nicht alle Läufer*innen sturzfrei über die Runden kommen.
Leonie Körner ist die schnellste Hönggerin
Mit den Sechstklässler*innen endet der Stafettenlauf und es bleibt ein allerletzter Programmhöhepunkt: die Siegerehrung. Die drei schnellsten Höngger Läufer*innen eines jeden Jahrgangs werden mit einer Medaille ausgezeichnet, während die Stafetten eine Urkunde erhalten. Die schnellste Läuferin des Tages ist – wieder einmal – Leonie Körner, die mit ihrer Zeit von 10.85 Sekunden alle anderen Jungs und Mädchen hinter sich gelassen hat. Ihr und allen anderen Läuferinnen und Läufern gilt der begeisterte Applaus und die Anerkennung des gesamten Publikums.
Positives Fazit mit kleinem Wermutstropfen
Begeistert ist auch das Fazit, das Organisator Rolf Böni vom Quartierverein Höngg nach der Veranstaltung zieht: «Es lief alles sehr gut heute, die Stimmung war ausgezeichnet», stellt er fest. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es für Böni dennoch. «Die Freude vieler Eltern und auch freiwilliger Helfer über den gelungenen Tag war auf dem Parkplatz abrupt zu Ende, als sie den Bussenzettel an ihrem Auto fanden. Diese Besucher*innen hatten die Tafel mit der Parkzeitbegrenzung von 14 Stunden schlichtweg übersehen und daher keine Parkscheibe eingestellt, was die Stadtpolizei zum Anlass genommen hat, grosszügig Bussen zu verteilen. Aus unserer Sicht ist das etwas ärgerlich, weil bestimmt keiner unserer Gäste die zulässige Parkzeit überschritten hat.» Böni hat daher einen Vorschlag für die Stadtpolizei: «Vielleicht könnte die Polizei die Kontrollen nach dem Ende der Veranstaltung durchführen, dann müssten wir vom Organisationsteam nicht so viele verärgerte Eltern und Helfer*innen besänftigen, auf deren Unterstützung wir dringend angewiesen sind.»
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