Vereine
Gemeinsam für ein schönes Höngg
Einmal im Jahr bietet der Verschönerungsverein Höngg seine Mitglieder zum Arbeitstag auf. Im Vordergrund steht dabei aber nicht die Leistung, sondern das Gemeinschaftliche.
13. Juni 2018 — Patricia Senn
Rund 30 Frauen und Männer des Verschönerungsvereins Höngg (VVH) halfen diesmal mit, die Aussichtspunkte und Grillstellen am Hönggerberg zu verschönern. Darunter waren vier, die zum ersten Mal am Arbeitstag dabei sind. Hansruedi Frehner, der die technische Leitung des VVH innehat und den Arbeitstag jeweils organisiert, teilte die Gruppen den verschiedenen Wartungsarbeiten an den Aussichts- und Grillplätzen zu. Dann ging es «Schlegel a Wegge»: Am «Hönggerblick», oberhalb des Bauernhofs von Markus Willi-Bosshard, legte eine Gruppe von Helfer*innen in Windeseile ein Plätzchen aus Mergel an. Hier steht übrigens auch die letzte «Zweifel-Eiche», die zu Ehren des verstorbenen Präsidenten Paul Zweifel († 1936) gepflanzt wurde und schon zweimal neu eingesetzt werden musste. Gerade war der Platz noch einmal flach gewalzt worden, die Sockel für die leuchtend rote Bank in den Boden gedrückt, Latten montiert – voilà! Währenddessen hatten andere fleissige Hände unter Anleitung von Paul Meyer die Hecke geschnitten und die Sicht auf das Tal wieder freigegeben. Markus Huber, selbstständiger Handwerker, ist seit sechs, sieben Jahren an diesen Arbeitstagen dabei. Es sei schön, etwas zurückgeben zu können, auch wenn es mehr um das Zusammenkommen gehe, als darum, möglichst viel zu arbeiten, erklärte er schmunzelnd.
Tisch von Sturm Eva zerstört
«Rund zehn Prozent der 120 Bänke, die der Verschönerungsverein Höngg stellt, müssen jährlich erneuert werden», erzählte der technische Leiter auf dem Weg zum nächsten Posten. Neben Schäden durch Stürme oder normale Witterung käme es leider noch immer zu Vandalismus, erst vor Kurzem habe sich jemand mit einem Beil an einem Bänklein abreagiert, an einer anderen Stelle hatten ein paar Spassvögel die Latten der Bänke als Brennholz genutzt. Verständnis für solche Taten aufzubringen, ist schwierig. Die kleine «Tour» führte vorbei am Findlingsgarten, wo Werner Pflanzer vom Ortsmuseum gerade die Bäume geschnitten und die Wiese gemäht hatte, hin zu einer Grillstelle mitten im Wald, wo Sturm Eva einige Bäume zu Fall gebracht hatte. Darunter eine Tanne, die just auf einen Picknick-Tisch des Verschönerungsvereins gestürzt war und dabei noch einen Ast einer schönen Hagebuche mitgerissen hatte. Die anwesenden Männer hatten bereits einen neuen Sockel eingesetzt und das Holz von Bank und Tisch ersetzt. Von grossem Einsatz zeugte auch die Schuhsohle von Helfer Fritz Meier, die nur noch lose an einer Ecke des Schuhs hing, wie er lachend vorzeigte.
«Wie ein Grümpelturnier»
Bereits um halb zwölf waren die Arbeiten schliesslich abgeschlossen, Werkzeuge und Material wurden verladen, zurück ging es zum Werkhof Stadtwald Höngg. Dort warteten bereits Urs Frehner, Pierre Rittener und Max Steiner, der mit seinem «Haflinger» – nein, nicht das Pferd, das Militärfahrzeug – einiges vom «Schachtisch» am Holdenbach hinauf transportiert hatte. Während die Helfer draussen arbeiteten, hatte Hansruedi Frehners Tochter Sandra mit Hilfe der Kinder die Zeit genutzt, den Grill aufzuheizen und alles für das verdiente Zmittag vorzubereiten. An diesem Tag gehe es vor allem darum, zusammen zu sein, zu reden, zu lachen, den Plausch zu haben, meinte Frehner, während er ein Rädli Cervelat kredenzte. Auch Präsident Ruedi Zweifel blickte zufrieden in die Runde. Früher habe der Vorstand alle Arbeiten alleine gemacht, heute könne man sich jedes Jahr auf eine gute Anzahl Helfer*innen verlassen. Der Arbeitstag sei von der Stimmung her ähnlich wie ein Grümpelturnier. Dem persönlichen Kontakt sei es auch zu verdanken, dass der Verschönerungsverein immer gute Leute im Vorstand gehabt habe: Wenn man sich kennt, sei man auch eher bereit, mitzumachen. Und Höngg dankt es den Tatkräftigen, dass sie das Naherholungsgebiet noch etwas schöner machen.
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