Sie sind seit vier Jahren im Stadtrat. Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?

2018 habe ich ein Departement mit vielen Blockaden übernommen und wieder auf Kurs gebracht. Das erforderte Entschlossenheit und politisches Geschick. Das Resultat war, dass wir in kurzer Zeit in vielen Bereichen vorwärts machen konnten:
• In Klimafragen schreiten wir mit grossen Schritten voran; die Verabschiedung des neuen Klimaziels Netto-Null 2040 im Stadt- und Gemeinderat stellt die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft.
• Die seit Jahren schwelenden finanziellen und organisatorischen Probleme bei den Stadtspitälern habe ich angepackt und mit einer klaren Strategie deren Positionierung nachhaltig gestärkt.
• Mit der von mir initiierten neuen städtischen Altersstrategie hat der Ausbau der Angebote für die wachsende Zahl älterer Zürcher*innen gestartet – damit die Stadt fitter fürs Alter wird.
• Als Gesundheitsvorsteher habe ich ein tragfähiges Krisenmanagement aufgebaut und die Stadt Zürich bisher gut durch die Pandemie gelotst.

Was werden Sie in der kommenden Amtsperiode besser machen?

In meiner zweiten Amtszeit als Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements werde ich die bereits aufgegleisten Projekte beschleunigen und neue umsetzen:
• Die Stadt Zürich soll bis 2040 klimaneutral werden. Das werden wir nur erreichen, wenn wir die Bevölkerung und das Gewerbe ins Boot holen, die Jungen in ihrem Engagement unterstützen, innovative Ideen und Lösungen fördern und notwendige Massnahmen rasch umsetzen.
• Lebensqualität für alle ist mir eine Herzensangelegenheit. Ein Schwerpunkt liegt für mich bei der wachsenden Gruppe der älteren Zürcher*innen: Zürich braucht dringend mehr Alterswohnungen. Zudem will ich die Diversität bei allen Angeboten für Senior*innen besser verankern – so planen wir die ersten Wohnungen für queere Menschen, inklusive Pflegeplätzen.
• Man muss den Mut haben, ausgetrampelte Pfade zu verlassen. So freue ich mich, dass Zürich mit anderen Städten nun die legale Abgabe von Cannabis versuchsweise einführen kann.

Was brauchen die Zürcherinnen und Zürcher?

Damit Zürich lebenswert bleibt, müssen wir uns weiterentwickeln. Zürich muss bis 2040 klimaneutral werden. Für die Stadtverwaltung gilt 2035. Das ist unsere grösste Herausforderung und zugleich grösste Chance.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

«Sara Z., verschwunden», ein wunderbar unterhaltsamer und spannender Roman. Autor ist Pirmin Müller aus dem Kanton Zürich.