Am Wasser sind Stadt und Anwohner am Ball

Die Interessengemeinschaft Am Wasser/Breitenstein, IGAWB, hat sich am 31. Mai mit Vertretern des Tiefbauamtes und der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich getroffen, um über die nach wie vor prekäre Verkehrsbelastung auf der Achse Breitensteinstrasse/Am Wasser zu diskutieren.

Ziel des Treffens zwischen IGAWB und Behörden war ein offener Informationsaustausch. Dabei sollten vor allem ergänzende Erläuterungen auf an sich beantwortete Fragen geliefert werden, welche die IGAWB unter Mithilfe der Anwohner an die Stadt herangetragen hatte. Die IGAWB setzt sich für eine Verkehrsberuhigung an diesem dicht bewohnten Strassenzug zwischen Europabrücke und Wipkingerplatz ein, der durch die Eröffnung der Westumfahrung und der Baustelle Pfingstweidstrasse eine massive Zunahme an Verkehr erleiden musste. Um wie viel dieser Verkehr effektiv zugenommen hat, ist umstritten, denn die Daten der Stadt und jene der IGAWB basieren auf verschiedenen Quellen. Erschwerend hinzu kommt gemäss Aussagen der städtischen Vertreter, dass die älteren Verkehrszahlen, welche die Verkehrssituation vor Eröffnung der Westumfahrung aufzeigen, aufgrund von Gerätestörungen nicht verwertbar sind. Doch die jüngsten Zahlen zeigen laut Martin Zahnd, Co-Präsident der IGAWB, klar, dass sich die Verkehrssituation rechts der Limmat auch nach der Wiedereröffnung der Hardturmrampe nicht verbessert hat. Auch die Stadt bestätigt, dass der stadteinwärts fahrende Hauptverkehr von der Europabrücke herführend ist. Dort sähe die IGAWB gerne eine Verkehrssignalsteuerung, welche die Zufahrt in die Strasse Am Wasser auf 200 Fahrzeuge pro Stunde beschränkt. Politisch bereits angegangen wurden zwei andere Forderungen zur Entlastung der Situation: Die Gemeinderäte Florian Utz (SP) und Guido Trevisan (GLP) haben am 16. Juni zwei Postulate eingereicht: eines zu einer Tempo-30-Zone und eines für eine neue Buslinie, welche künftig den Rütihof über die Winzerstrasse/ Am Wasser/Breitensteinstrasse mit dem Hauptbahnhof verbinden soll. Anlässlich des Treffens vom 31. Mai wiesen die städtischen Vertreter allerdings bereits darauf hin, dass für eine durchgehende und permanente Tempo-30-Zone entsprechende bauliche Massnahmen nötig seien, für die letztendlich der Regierungsrat Genehmigungsinstanz ist. Die IGAWB verlangt von der Stadt nun, dass sie dem Kanton gegenüber klare Forderungen stellt – sollte der Kanton nicht reagieren, dann wäre wenigstens klar, wer politisch verantwortlich ist.

Permanent Tempo 30?

Doch die Stadt versucht, ihren Handlungsspielraum auszuschöpfen: Bis zum geplanten Strassenausbau Am Wasser soll die heute schulzeitabhängige Tempo-30-Signalisation im Bereich des Schulhauses Am Wasser 55 durch eine permanente Tempo-30-Signalisation abgelöst und gleichzeitig auf den Abschnitt bis zum Haus Nummer 125 ausgeweitet werden. Die dazu nötigen Schritte sind eingeleitet, wie Hans-Rudolf Christen, Quartiermanager des Tiefbauamtes, mitteilte. Zum Abschluss des Treffens begingen die beiden Parteien den Engpass Am Wasser 108, bei der sich die Vertreter der Stadt erneut ein Bild von der gefährlichen Situation machten und vor Ort nochmals das geplante Strassenprojekt mit den beidseitig vorgesehenen Trottoirs erläuterten. Die Resultate des Nachmittags, so Martin Zahnd, seien zwar bescheiden, doch beide Seiten hätten die Notwendigkeit dieser Gespräche betont und möchten sich auch zukünftig zum Informationsaustausch treffen. Ein Termin Ende August steht bereits. 

Weitere Informationen unter www.igawb.ch