Abschied von Cesare Ferronato

Der Bildhauer und Zeichner Cesare Ferronato schuf seine Werke seit 1962 hauptsächlich in Höngg. Am 4. Februar ist der Künstler mit 98 Jahren verstorben.

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Der Bildhauer Cesare Ferronato. (Foto: zvg)

Seine Kunst führte ihn vor 62 Jahren nach Höngg: Cesare Ferronato fand an der Riedhofstrasse 361 in einer Scheune den idealen Ort, um sich ganz der Bildhauerei zu widmen. Mit den Jahren avancierte das Atelier auch zu einem Begegnungsort und zum Lebensmittelpunkt für die Familie. Diese teilte vergangene Woche mit, dass Cesare Ferronato im Alter von 98 Jahren an einer Lungenembolie verstorben ist.

Der Künstler wurde als jüngster von drei Söhnen italienischer Eltern in Interlaken geboren. Obwohl beide Eltern berufstätig
waren, lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen. Als Cesare Ferronato ein Jahr alt war, fand der Umzug in die Stadt Zürich an die Langstrasse statt. Mit 13 Monaten erkrankte er an Kinderlähmung. Eine lebenslange Gehbehinderung war die Folge, die ihn aber nicht aufzuhalten vermochte.

Eine grosse Karriere

Cesare Ferronato, der einst Chirurg, Architekt oder Goldschmid werden wollte, lernte bei seinem Vater, der Kunsthandwerker war, das Gipsen, Zementgiessen und Restaurieren. Das Modellieren wurde auch zur Leidenschaft des Sohnes. Er besuchte renommierte Kunstschulen und erhielt die Möglichkeit, mit berühmten Meistern ihres Fachs zusammenzuarbeiten.

Im Jahr 1958 heiratete er Jacqueline Renfer, beide teilten die Liebe zur Kunst, und Cesare Ferronato begann im selben Jahr, eigene Kurse anzubieten. Das Paar wohnte fortan beim Römerhof im Kreis 7 und bekam drei Kinder: Claudia, Francesca und Marco, der dem Vater als Bildhauer folgte.

Mit dem eingangs erwähnten Atelier begann die grosse Karriere für Cesare Ferronato. Viele seiner Werke aus Stein entstanden dort, es folgten Ausstellungen und private Aufträge. Insgesamt seien es, so die Familie, fast 1000 Werke, die in einem Verzeichnis unter cesareferronato.ch zu finden sind. Selbst mit über 90 Jahren arbeitete er noch leidenschaftlich für seine Kunst. Er sei, so die Familie, bis zu seinem letzten Atemzug ein freier Geist gewesen.

Die Abdankung von Cesare Ferronato findet am Montag, 3. März, im alten Krematorium auf dem Friedhof Sihlfeld statt.

Die Redaktion der «Höngger Zeitung» erhielt in diesen Tagen die Möglichkeit, das Atelier an der Riedhofstrasse zu besuchen und mit Marco Ferronato über die Kunst sowie über die Familiengeschichte zu sprechen. In einer späteren Ausgabe berichten wir daher ausführlich über das Leben und Werk von Cesare Ferronato.

2 Kommentare


Marianne Schlapp-Peter

5. März 2025  —  18:38 Uhr

Er hat uns so viel von seiner philosophischen Denkweise hinterlassen!
Für uns unvergessen.Danke Cesare

Marianne Schlapp-Peter

5. März 2025  —  18:48 Uhr

Danke Cesare!
Liebe Familie wir trauern mit Euch
Marianne, Markus und Raphael Schlapp
Bärschwil Hauptstrasse 10
Gerne bleiben wir mit Euch im Kontakt

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