60 Jahre Jungpontonierlager

In diesem Jahr fand zum sechzigsten Mal das Jungpontonierlager (JPL) statt, bei dem Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 20 Jahren aus der ganzen Schweiz zusammenkommen, um am malerischen Thunersee zehn abwechslungsreiche Tage zu verbringen.

Wilde Talfahrt auf der Aare.
Wer will schon in einem langweiligen Zelt schlafen?
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Das traditionsreiche JPL fand wie immer Ende Juli statt und zog 200 begeisterte Jungen und Mädchen an. Selbstverständlich waren auch die Zürcher Pontoniere als Teilnehmer und Lagerhelfer mit von der Partie. Dem Alter entsprechend wurden die Teilnehmer in fünf Gruppen eingeteilt. Die Jüngeren zehn- bis fünfzehnjährigen Teilnehmer genossen das Lagerleben mit zahlreichen Spielen, Wettbewerben und Ausflügen, während die sechszehn bis zwanzigjährigen eine fundierte Ausbildung an den Motorbooten erhielten, mit dem Ziel den Schiffsführerausweis zu erlangen.

Der Himmel wird niemandem auf den Kopf fallen

In den ersten beiden Tagen bauten die Jüngeren ihre individuelle Zeltstadt auf. Unter fachkundiger Aufsicht von erfahrenen Lagerleitern wurden stabile Zelthäuser gebaut. Mit Hammer und Nagel, Schaufeln und Seilen wurden Rund- und Vierkanthölzer zu eindrücklichen Schlaf- und Aufenthaltsräumen aufgestellt und mit Zeltblachen abgedichtet. In den Innenräumen hatte es Platz für Gepäckfächer, Tische und selbstverständlich weiche, strohunterlegte Schlafplätze. Wie jedes Jahr wurden die Zelthäuser im Rahmen des Lager-Wettbewerbs bewertet, was die Kreativität immer wieder von Neuem entfacht und zu ausgeklügelten, teils mehrstöckigen Unterkünften führte.

Jedem das Seine

Die älteren Teilnehmer hatten leider nicht die Zeit, eine ausgefallene Unterkunft zu errichten und verbrachten ihre Nächte in gewöhnlichen Zelten mit Feldbetten. Doch viel Zeit verbrachten diese Teilnehmer sowieso nicht in ihren Zelten. Lieber wurde die Zeit im Theorieraum und auf dem Thunersee verbracht und das sichere Hantieren des Motorbootes erlernt. Die Jüngeren gingen in der Zwischenzeit einem abwechslungsreicheren Programm nach. Die Schwimmprüfung und Ausbildung in der Kameradenhilfe sorgten dafür, dass alle Lagerteilnehmer sich von Anfang an sicher fühlen durften und im Notfall gewusst hätten,was zu tun wäre. Gruppenwettbewerbe und Spiele innerhalb des Lagergeländes sorgten derweil für Unterhaltung. Am vierten Tag folgten Theorie und Praxis im Wasserfahren, gefolgt vom alljährlichen Schlauchbootwettrennen.

Mit dem Schlauchboot in die Bundesstadt

An diesem Tag war das Aufstehen am Morgen für die «Kleinen» kein Müssen, sondern ein Wollen. Mit viel Elan ging es mit montierten Badekleidern zum Frühstück. Anschliessend wurde die aufgeregte, wilde Meute mit Motorbooten zum Startpunkt «Thun-Schwäbis» verschoben. Das obligate Wettkampf-Aufpumpen war schnell beendet, und um 9.30 Uhr legten die ersten ab und ruderten die Aare Richtung Bern hinunter. Da die Aare in diesem Jahr viel Wasser führte, war die berüchtigte Durchfahrt unter der Uttigen-Brücke noch spritziger als sonst und sorgte für zahlreiche, feuchtfröhliche Lacher. Bei einem Zwischenstopp in Rubigen stärkten sich die Wasserratten, bevor es weiter flussabwärts bis ins Bernische Marzili ging. Nach einem kleinen Stadtbummel ging es mit Bahn und Boot zurück ins Lager, wo alle aussergewöhnlich schnell und tief einschliefen.

Zum Jubiläum ein eigenes Boot

In den darauffolgenden Tagen war wieder viel Kreativität gefragt, denn zum Jubiläum gab es eine neue Herausforderung. Alle Gruppen sollten ein eigenes, schwimmfähiges Floss bauen, welches am vorletzten Lagertag, welcher zugleich Besuchstag war, vorgeführt werden sollte. Die Gäste und Lagerteilnehmer durften dabei kreative, schwimmtaugliche Flosse mit Geländer, selbstkonstruierten Liegestühlen sowie Sonnendächern bestaunen.

Nach dem Lager ist vor dem Lager

Auch das Jubiläumslager endete irgendwann, und so hiess es Koffer packen, ab- und aufräumen. Mit viel Wehmut verabschiedeten sich die Teilnehmer voneinander, doch es war nur ein Abschied auf Zeit: Bald stehen wieder Wettfahrten auf dem Programm, wo Erinnerungen ausgetauscht werden können, und spätestens in einem Jahr trifft man wieder alte und neue Freunde.

Eingesandt von Andreas Baumann, Pontonier Sportverein Zürich

Mitmachen erlaubt
Ob Junge oder Mädchen, ob jung – ab acht Jahren – oder jung geblieben – bis 80 Jahre: alle sind willkommen. Wer mehr über den Pontonier Sportverein Zürich erfahren möchte, darf gerne vorbeischauen oder sich unter www.psvz.ch informieren.