300 Millionen Franken für ewz-Energieverbund CoolCity

Zürcher Seewasser wird zukünftig die Innenstadt heizen und kühlen. Dafür realisiert das ewz den Energieverbund CoolCity – einen der grössten Seewasserverbunde der Schweiz.

Die Stadt Zürich aus der Ferne. (Foto: Pixabay)

Der Ausbau der thermischen Netze ist einer der grössten Hebel, den die Stadt Zürich in der Hand hat, um den CO2‑Ausstoss auf Stadtgebiet bis 2040 auf Netto‑Null zu reduzieren: Fossile Heizungen können durch den Anschluss an die Fernwärme ersetzt und das örtliche Gasverteilnetz kann etappenweise abgelöst werden.

Der Stadtrat hat nun aus dem Rahmenkredit «Thermische Netze», den die Zürcher Bevölkerung am 27. November 2022 bewilligte, für die Realisierung des Energieverbunds CoolCity in der Zürcher Innenstadt 303,7 Millionen Franken bewilligt.

Das Verbundgebiet erstreckt sich vom Hauptbahnhof aus, begrenzt durch Limmat, Sihl und Schanzengraben bis zum Bürkliplatz. Es umfasst die Perimeter City, Energieverbund Fraumünster und Altstadt. Die dortigen Liegenschaften sollen künftig mit erneuerbarer Energie – dem Zürcher Seewasser – geheizt und gekühlt werden.

CoolCity, einer der grössten Seewasserverbunde schweizweit, wird mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden, womit die Reduktion der Treibhausgasemissionen der im Verbund angeschlossenen Liegenschaften auf Netto‑Null erreicht werden kann.

Seewasser- und Energiezentralen als Herzstücke des Verbunds

Für die Realisierung des Verbunds sind unter anderem der Bau einer Seewasser- und einer Energiezentrale notwendig. In einer Tiefe von 28 Metern wird auf Höhe des Zürichhorns das Seewasser gefasst. Über eine zwei Kilometer lange Leitung wird es durch das weniger tiefe Seebecken geführt und mittels Pumpen in die Seewasserzentrale in der Kurt-Guggenheim-Anlage angesogen.

Dort wird dem Seewasser mithilfe von Wärmetauschern Energie entzogen, die über eine Leitung zum ewz‑Unterwerk Selnau transportiert wird. Das Seewasser wird anschliessend über eine Rückgabestelle im Bereich des Bauschänzli in die Limmat zurückgeleitet.

Das Herz des Energieverbundes wird die Energiezentrale im ehemaligen ewz‑Unterwerk Selnau sein. Die aus dem Seewasser gewonnene Wärme beziehungsweise Kälte wird darin mittels Wärmepumpen und Kältemaschinen auf die notwendige Temperatur gebracht. Das ewz hat unterschiedliche Versorgungskonzepte untersucht und mögliche Standorte nach wirtschaftlichen, technisch machbaren und bauseits sinnvollen Kriterien geprüft.

Das ewz‑Unterwerk Selnau erfüllt die technischen und standortrelevanten Anforderungen für die Energiezentrale am besten. Es ist bereits ein Infrastrukturbau, befindet sich im Eigentum des ewz, liegt im Versorgungsperimeter an einem zentralen Standort, verfügt über das notwendige Gebäudevolumen und ermöglicht, das Netto‑Null‑Ziel 2040 in diesem Gebiet bereits früher zu erreichen.

Etappenweiser Bau zwischen 2025 und 2039

Die Realisierung des Energieverbunds erfolgt etappiert in den Jahren 2025–2039 und wird koordiniert mit den Strassen- und Werkleitungsprojekten des Tiefbauamts umgesetzt. Die erste Energielieferung ist für das Jahr 2031 geplant. Es erfolgt danach ein kontinuierlicher Ausbau, bis das Versorgungsgebiet (ohne den Perimeter «Altstadt») im Jahr 2035 grösstenteils erschlossen sein wird. Der Anschluss des Versorgungsgebiets «Altstadt» ist für die Jahre 2035–2039 geplant.

2023 bewilligte der Stadtrat aus dem Rahmenkredit 8,5 Millionen Franken für Vorinvestitionen. Das ewz hat mit ersten Bauarbeiten bereits begonnen und erstellt ein Verbindungsbauwerk zwischen den Energieverbunden CoolCity und Fraumünster, die im Frühling 2025 abgeschlossen sein werden. 

Quelle: Medienmitteilung Stadt Zürich

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