16. Welt-Gymnaestrada: Come together! Show your colours!

Vom 7. bis 13. Juli fand die 16. Gymnaestrada in Dornbirn (A) statt. Der internationale Grossanlass wird alle vier Jahre durchgeführt und auch der Höngger Turnverein war wieder mit dabei.

Gruppenfoto vor dem Einmarsch bei der Eröffnung.
Eröffnungsnummer mit Riesenkissen.
Turnen mit Air Track.
Tunnelröhren als Turngerät.
Achteckiges Schaukelringgerüst.
Schwedinnen mit drei Bällen.
Block Ombra (Muhen).
GymFit 40+.
Men Gym auf Stadtbühne.
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Ein farbenfrohes Zusammenkommen von bewegungsbegeisterten Menschen aus 67 Ländern und allen fünf Kontinenten, ein Treffen ohne Wertung, aber mit dem Anspruch auf hochstehende Vorführungen, kreative Choreografien, fantastische Bewegungswelten aus Gymnastik, Geräteturnen, Akrobatik und Showdances. Vom Turnverein Höngg nahmen elf aktive Turnende teil, die sich über mehrere Jahre in verschiedenen Kantonalen Gruppen mit intensiven Trainings vorbereitet hatten.

Über 20000 Turner*innen aus der ganzen Welt

Aus der ganzen Schweiz nahmen diesmal 3034 Personen teil, über 20000 Sportler*innen waren es insgesamt, vom Kindes- bis Seniorenalter im Voralberger Rheintal. Sie verwandelten den Anlass in ein spektakuläres Weltzentrum des Turnsports. Die freundlichen Österreicher hatten, wie bereits vor zwölf Jahren erstmals, eine perfekte Organisation auf die Beine gestellt. Für die Schweizer Delegation war nach Helsinki 2015 die Anreise kurz, und diesmal befanden sich alle Unterkünfte in zehn bis 15 Busminuten vom Messezentrum in Dornbirn entfernt. Die meisten Turnenden waren in Schulhäusern einquartiert, auf Luftmatratzen schlafend, die sanitären Anlagen der Schule benützend und die gedeckte Pausenzone war zum Frühstücksraum umfunktioniert worden. Die 15000 Mittagessen wurden in hoher Qualität und Vielfältigkeit in einer der acht Messehallen geschöpft.

Innovative Turnutensilien und viel Ausstrahlung

Die Schweizer*innen in ihren rot-schwarzen Trainingsanzügen mit grauer Kappe stellten wie in den Vorjahren die grösste Delegation dar. 1000 Vorführungen fanden an sechs Tagen in acht Messehallen, zwei Stadien und den acht Aussenbühnen statt. Wie stellt man da ein Programm zusammen? Turnen die Asiaten wieder in höchster Perfektion? Tragen die Afrikaner ihre Kultur zur Schau und trommeln wie die Wilden? Welche Outfits sollten die Zuschauer überraschen? Ohne Schminke ging gar nichts: weiss, rot, schwarz, silbrig oder gold, kariert oder mit Maske. Das allerwichtigste war aber die Ausstrahlung: Freude und Begeisterung mussten zum Publikum überspringen. Alternativen Turngeräten waren keine Grenzen gesetzt: Riesige Fächer, Stangen, Surfbretter, Büro- und Melkstühle, Leitern, Koffer, Kinderwagen, Schirme, Helme, Kissen und vieles mehr liessen sich die Verantwortlichen einfallen, um die Zuschauer zu verblüffen und die überraschendsten Einsatzvarianten zu zeigen. Neben den auf Air-Track-Matten wirbelnden Bodenturnern*innen mit Mehrfach-Salti und Schrauben, flogen die Springenden vom Minitrampolin kreuz und quer über- und durcheinander. Am meisten Aufsehen erregten die Frauen und Männer der Swissrings, die am achteckigen Ringgerüst in atemberaubenden Höhen mit Salti und Absprüngen für Nervenkitzel sorgten.

Länderaustausch der anderen Art

Noch nie dagewesen war, dass wegen schlechten Wetters die Eröffnung um zwei Tage verschoben werden musste. Es hatte sich gelohnt: Strahlender Sonnenschein liess die Farben auf der «Birkenwiese» zum Leuchten kommen, anstatt im garstigen Regenschauer zu ertränken. Somit begann der Kleidertausch zwei Tage später: Ein Sport anderer Art ist es an der Gymnaestrada, seine Klamotten gegen andere Länderoutfits zu tauschen. Nachher ist nämlich oft kaum noch ersichtlich, ob das jetzt ein Portugiese mit kanadischer Hose und Rucksack oder eine Kanadierin mit japanischer Jacke und Hütchen ist. Oft wird auf offener Strasse «ge-changed». Ein anderer Zeitvertreib war auch, ein Ausflug in die nähere Umgebung zu unternehmen. Der Karren, der Aussichtsberg, der mit der Luftseilbahn zu erreichen ist, oder die Seebühne von Bregenz samt Bodensee zeigten sich von der besten Seite.

Auf bald in Amsterdam

Für die Schreibende war das die zwölfte Gymnaestrada. Jeder Austragungsort hatte seinen speziellen Reiz. Fremde Städte – zweimal Berlin, Amsterdam, Herning, Göteborg, Lissabon, Helsinki – haben eigene Organisationen und meisterten den Grossaufmarsch verschieden professionell. Unvergesslich und mit Hühnerhaut ist der Einmarsch in Basel (1969) in Viererkolonne und im Gleichschritt zur Marschmusik geblieben. Die Zeiten ändern sich. In Zürich (1982) und Lausanne wählten die Organisatoren bereits gängige aktuelle Rhythmen. Zweimal in Dornbirn waren die Schweizer*innen bereits derart in Überzahl, dass es nur noch Bewältigung der Masse sein musste. Krank sind sie alle: Infiziert mit dem Gymnaestrada-Virus. Ein solcher Grossanlass mit erlebter Freundschaft und Fröhlichkeit. In vier Jahren trifft man sich in Amsterdam!

Eingesandt von Vreni Noli-Aisslinger

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