Zweimal «Ja» zu «Mehr Velo für Zürich»

Zwei von drei Stadtbewohnern verfügen zwar über ein Velo, aber nur ein Drittel nutzt es auch halbwegs regelmässig. Die vielen in Kellern eingelagerten Velos zeigen, dass das Potenzial in Sachen Veloverkehr in Zürich noch längstens nicht ausgeschöpft ist.

Kathy Steiner, Kantonsrätin, Grüne

Dabei ist das Velo ein gesundes und effizientes Fortbewegungsmittel – ganz besonders in einer Stadt. Auf Strecken von bis zu fünf Kilometern ist das Velo praktisch gleich schnell wie ein Tram oder Auto. Viele Leute halten jedoch Velofahren in Zürich für gefährlich. Sogar von jenen, die regelmässig mit dem Velo unterwegs sind, fühlt sich gemäss einer Befragung der Stadt etwas mehr als die Hälfte «oft unsicher». Für viele Menschen ist das Velofahren in der Stadt Zürich auch unattraktiv, weil sehr oft durchgängige Velorouten fehlen und häufig die Velostreifen genau dort enden, wo man sie am meisten bräuchte – typischerweise an gefährlichen Kreuzungen.
Aus diesen Gründen verzichten dann viele Menschen aufs Velofahren in ihrer Stadt.

Velofahren für Alle

Wegen der mangelnden Sicherheit und den unvollständigen Velorouten stagniert der Anteil des Veloverkehrs seit 2000 am gesamten Verkehrsaufkommen bei tiefen sechs bis sieben Prozent. Velofahren muss für alle attraktiv werden, unabhängig vom Alter und von der sportlichen Fitness. Besonders ungeübten und ängstlichen Velofahrenden muss die nötige Sicherheit geboten werden, damit sie Routine erlangen können. Nur so können Kinder und Senioren überhaupt motiviert werden, sich im Alltag per Velo fortzubewegen.

Bessere Luft und weniger Lärm

Wer Velo fährt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern auch seinen Mitmenschen. Denn wenn mehr Menschen mit dem Velo unterwegs sind, kommt die ganze Stadtbevölkerung in den Genuss von besserer Luft und weniger Lärm. Da der Ausbau des Veloroutennetzes weitgehend auf der Strasse realisiert werden soll, profitieren vor allem auch die Fussgänger von mehr Platz und Sicherheit, weil dann endlich das Ärgernis von Velofahrenden auf den Trottoirs abnimmt.
Zudem ist das Velo zusammen mit dem Fussverkehr das einzige Verkehrsmittel, das den Steuerzahler netto nichts kostet. Im Gegenteil, wer Velo fährt, leistet sogar noch einen Beitrag zum sparsamen Umgang mit öffentlichen Finanzen. Die anfallenden Kosten für die Velo-Infrastruktur und durch Unfälle werden durch den Nutzen, wie zum Beispiel bessere Gesundheit, mehr als kompensiert.

Mehr Velo für Zürich

Sowohl die Velo-Initiative und wie deren Gegenvorschlag haben deshalb die Verbesserung der bisherigen Velowege zum Ziel. Die Initiative verlangt in den nächsten 20 Jahren rund 10 Millionen Franken pro Jahr, was gut 0,1 Prozent des jährlichen Budgets der Stadt Zürich entspricht. Im Gegenvorschlag sind sechs Millionen pro Jahr vorgesehen, was zumindest ein Schritt in die richtige Richtung ist. Stimmen Sie auf jeden Fall zweimal Ja für mehr Velo in Zürich – es lohnt sich für die gesamte Bevölkerung.

Kathy Steiner, Kantonsrätin, Grüne

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