Zwei neue Grillplätze zum Jubiläum

Der Rotary Club Zürich Nord feierte letzten Samstag sein 40-Jahr-Jubiläum und schenkte der Allgemeinheit zwei neue Grillplätze im Käferbergwald.

Begrüssung durch die «Jagdhornbläser Waldkauz» am ersten neuen Grillplatz.  

Höngg gehört zum Einzugsgebiet des Rotary Clubs Zürich Nord und dieser feierte nach seiner Gründung am 23. September 1974 ein halbes Jahr später, am 1. März 1975, in der reformierten Kirche und im Rebberg Höngg mit seiner Charterfeier die offizielle Aufnahme des neuen Clubs in die Rotarier-Familie. Entsprechend wurde nun das 40-Jahr-Jubiläum ebenfalls in Höngg begangen. Wenigstens teilweise, wenn man es genau nehmen wollte, denn die beiden neuen Grillplätze «Im Rehsprung», unterhalb des Weihers im Käferbergwald gelegen, befinden sich bereits knapp nicht mehr auf ehemaligem Höngger Grund.
65 Männer und neun Frauen sind derzeit Mitglied im Club. Wer konnte, kam ans Jubiläum und zusammen mit Gästen fanden sich 85 Personen am Treffpunkt bei der ETH Hönggerberg ein. Entgegen aller Wetterprognosen begann es zu regnen, hörte aber bald wieder auf − was Clubmitglied Stadtrat Andres Türler in seiner Begrüssungsrede zur Bemerkung verleitete, dies seien gemessen an diesem Sommer ja bereits beste Wetterverhältnisse für einen Anlass im Freien.
Als Erstes stand aber eine Führung unter Dach auf dem Programm. Hansjürg Leibundgut, Professor für Gebäudetechnik an der ETH Zürich, zeigte zusammen mit seinen Studenten auf, wie sich die Gebäudetechnik derzeit verändert, was Projekte und konkrete Umsetzungen der ETH-Forschung − zum Beispiel in den Bereichen Solarenergie und Erdsondensystemen − bereits bewirken und, so seine Prognose, «die ganze Öl­industrie, von der Förderung über die Transportmittel bis zu den Heizungen in den Gebäuden in den nächsten 50 Jahren zu Altmetall machen wird». Das Gesagte und Gezeigte wurde Professor Leibundgut gerecht: «Durch seine provokativen Ideen und völlig queren Denkansätze ist er in der Fachwelt oft angeeckt, doch er hat damit auch immer wieder Wege zu neuen Lösungen erst ermöglicht», hatte ihn Andres Türler zur Begrüs­sung vorgestellt.

Selbstloses Dienen

Nach der spannenden Führung hiess es zu Fuss oder mit einer der beiden Kutschen weiterzuziehen, zum Apéro am ersten Grillplatz. Diese waren von den Rotariern dieses Frühjahr eigenhändig und ganz nach dem Rotarier-Motto «Selbstloses Dienen» an zwei Arbeitstagen für die Allgemeinheit erstellt worden. 50 Kubikmeter Kies wurden verteilt, Fundamente für fünf Tische und Bänke ausgehoben und zwei Grillstellen gebaut – alles ohne maschinelle Unterstützung.
Am ersten dieser Plätze begrüsste der diesjährige Club-Präsident Fritz Haller dann die Gäste. Für ihn, so sagte er, bedeute das Motto der Rotarier konkret, etwas mehr für die Gemeinschaft zu tun als nur die Steuern zu bezahlen. Jede Rotarierin, jeder Rotarier hat sein Verhalten und Tun − und dies nicht nur im Club − immer wieder auf die Vier-Fragen-Probe zu stellen: «Ist es wahr?», «Ist es fair für alle Beteiligten?», «Wird es Freundschaft und guten Willen fördern?» und «Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen?». «Der Leitspruch und diese Fragen verbinden alle 1,2 Millionen Rotarier weltweit», führte Haller aus, «aber zum Glück leben weitaus mehr Menschen nach diesen Prinzipien, auch ohne Rotarier zu sein.» Doch als Rotarier bekenne man sich öffentlich und damit verbindlich dazu, und die hier realisierten Grillplätze seien ein gut sichtbares Beispiel dieser Haltung.
Nachdem die Klänge der «Jagdhornbläser Waldkauz» durch den Wald geschallt waren, nahm Ernst Forster, eines der 26 Gründungsmitglieder, die Anwesenden in seiner Rede mit auf eine Zeitreise durch die letzten 40 Jahre. Als er erwähnte, dass es nun zehn Jahre her sei, dass im Rotary Zürich Nord erstmals Frauen aufgenommen wurden, wurde kräftig applaudiert und seine augenzwinkernde Bemerkung, dass seine Ehefrau seither immer leicht zittere, wenn er ihr eine «neue Freundin» vorstelle, sorgte für Erheiterung. Forster lobt auch nach 40 Jahren seinen Club in den besten Tönen: «Die unglaublich schöne, angenehme und freundschaftliche Atmosphäre macht mich stolz, hier Mitglied zu sein», schloss er seine Rede.
Danach enthüllte das älteste anwesende Mitglied, Harry Siegfried, den Gedenkstein. Kameras und Handys wurden gezückt und schon bald hiess es weitergehen zum Nachtessen am zweiten Grillplatz.

Feuertaufe bestanden

Dort waren, unter der Leitung von Stadtrat Andres Türler − der den ganzen Tag organisiert hatte und immer überall gleichzeitig zu sein schien um, wie er sagte «luege, dass glueget
isch» − zu den neu installierten Bänken zahlreiche weitere aufgestellt wor­den.
Ein reichhaltiges Catering sorgte für das kulinarische Wohl und verschiedene Reden und der Überraschungsauftritt einer damals am Arbeitstag zerrissenen Stadtratshose für beste Unterhaltung.
Und so ging dort der Abend, abgesehen von wenigen Regentropfen, in gut rotarischer Art zu Ende − in unkomplizierter Runde,  welche den vier Rotarier-Fragen gerecht wurde: Er war wahr, fair für alle, förderte die Freundschaft und den guten Willen und diente dem Wohl aller Beteiligten. Und dies über den Abend hinaus, denn die Grillplätze haben Bestand, werden künftig von Grün Stadt Zürich unterhalten und einen Grundstock an Brennholz hat der Rotary Club Zürich Nord erst noch für die nächsten zehn Jahre gespendet.

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