«Zmörgele» und einer Weihnachtsgeschichte lauschen

Seit Jahren schon ist es Tradition in Höngg, sich im Advent an einem Dienstagmorgen zum ökumenischen Zmorge einzufinden. Auch dieses Jahr kamen am 8. Dezember über 50 Gäste an die Limmattalstrasse ins katholische Kirchgemeindehaus.

Elisabeth Albers beim Vorlesen ihrer Weihnachtsgeschichte am ökumenischen Adventszmorge.

Liegt es am kulinarischen Hochgenuss oder an den adventlich geschmückten Tischen? Wohl kaum, denn der Zmorge ist einfach. Und schön Dekoriertes gibt es auch anderswo. Doch jedes Jahr ist wieder neu zu erleben, welch besonderer Zauber darin liegt, gemeinsam auf Weihnachten hin einen Zwischenhalt einzulegen und «aufzutanken».

Gemeinschaft ist das Zauberwort

Gemeinschaft ist das Zauberwort. Viele der anwesenden Frauen haben vorher in intensiven Wochen im selben Raum für den Bazar der katholischen Pfarrei gearbeitet. Der gute Geist beim gemeinsamen Tun, das freundschaftliche Miteinander und die Zufriedenheit über das Erreichte wirken weit über den Bazar hinaus und übertrugen sich auch auf die Atmosphäre in der ökumenischen Gemeinschaft. Doch diesmal durften sich alle zurücklehnen und zuhören.
Auf den einen Hörgenuss freuten sich bestimmt jene Gäste schon, die wussten, dass Elisabeth Albers eine von ihr eigens für diesen Anlass geschriebene Weihnachtsgeschichte vorlesen würde. Elisabeth Albers versteht es besonders gut, weihnachtliche Stimmung in ihrem Text einzufangen. Sie pflegt die leisen Töne. Ihre Geschichten kommen sachte daher, berühren die Seele und lassen viel «Zwischenraum», so dass man sich unversehens dabei ertappt, über die eigene Biographie nachzudenken. Schon vierzehn Weihnachtsgeschichten gibt es aus der Feder von Elisabeth Albers. Kein Wunder, dass sich schon eine eigentliche Fangemeinde unter den «Advents-Zmörgelern» gebildet hat.
In diesem Jahr liess sie sich zu einer Geschichte animieren, die das Thema der von Béatrice Zimmermann gestalteten Ausstellung im Raum der Stille aufnahm. Dort geht es um einen (Hirten-)Menschen, der zuerst weder etwas vom Engelspuk hält, noch an dessen Verkündigung glaubt, sich dann aber doch auf den Weg zur Krippe macht. In der Erzählung «Emmas Krücken» von Elisabeth Albers erkennt Grossmutter Emma, dass es nicht hilft, wenn sie dem, was hinter ihr liegt, nachtrauert. Sie kann ja nur das, was vor ihr liegt, beeinflussen. «Manchmal sind wir blind für das, was vor uns liegt, für das, was uns aufrichtet und unsere ‚Krücken‘ vergessen lässt», hiess es denn auch sinngemäss auf dem Liedblatt, das alle mitnehmen konnten.

Eingesandt von Pia Foery, katholische Kirche Heilig Geist, Pastoralassistentin in Ausbildung

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