Wettbewerb Jugendausgabe

Die Jugendausgabe sollte auch Platz geben für frei erarbeitete Beiträge von Jugendlichen. Aus diesem Grund wurde ein Wettbewerb lanciert, zu dem jegliche Art von Texten eingesendet werden konnten. Die besten drei Beiträge dieses Wettbewerbs werden im «Höngger» abgedruckt.  Viel Spass!

 Hier geht es zum Siegerbeitrag

2. Rang: «Warum sind Sie Kosmologin geworden?»

Ich wollte mehr über Astronomie erfahren. Mein Grossvater arbeitet an der ETH, so entstand der Kontakt zu Andrina Nicola, Doktorandin am Institut für Astronomie.

Frau Nicola, woran arbeiten Sie?

Andrina Nicola: Ich arbeite in der Kosmologie. In meiner Arbeit versuche ich, verschiedene kosmologische Observablen, also Dinge, die man beobachten und messen kann, miteinander zu verbinden, um dadurch mehr über unser Universum zu erfahren. Unter anderem beschäftige ich mich mit der Kosmischen Hintergrundstrahlung. Diese ist kurz nach dem Urknall entstanden und ist unser frühestes Abbild des Universums. Sie wurde 1964 von Arno Penzias und Robert Wilson per Zufall entdeckt.

Wann genau ist die Kosmische Hintergrundstrahlung entstanden?

Sie ist etwa 380‘000 Jahre nach dem Urknall entstanden, kosmologisch gesprochen also kurz nach dem Urknall.

Woraus besteht das Universum?

Das Universum besteht aus etwa 5 % «normaler» Materie, etwa 25 % Dunkler Materie und etwa 70 % Dunkler Energie. Die «normale» Materie umfasst alles, was wir kennen. Dunkle Materie können wir nicht sehen, aber sie zieht andere Materie durch Schwerkraft an. Man weiss noch nicht, was sie genau ist. Eine weitere unbekannte Komponente des Universums ist die Dunkle Energie: Experimente haben gezeigt, dass sich das Universum nicht nur ausdehnt, sondern auch immer schneller ausdehnt. Man glaubt, dass die Dunkle Energie für diese beschleunigte Ausdehnung verantwortlich ist.

Gibt es an der ETH ein Teleskop?

Ja, an der ETH Hönggerberg gibt es ein Teleskop, welches für Studentenprojekte gebraucht wird. Es wird nicht für Forschung benutzt, aber wer weiss, vielleicht entdeckt man ja etwas durch Zufall.

Wo ist das Teleskop?

Das Teleskop befindet sich zuoberst im HPP-Gebäude der ETH Hönggerberg. Das HPP-Gebäude steht am Waidberg bei den Sportplätzen.

Warum sind Sie Kosmologin geworden?

Schon als Kind fand ich den Sternenhimmel und das Weltall absolut faszinierend. Ich konnte nicht glauben, dass sich das All ausdehnt, und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie gross das Universum ist. Weil ich mehr über das Universum und all das, was uns umgibt, herausfinden möchte, habe ich diesen Beruf gewählt.

Was wollen Sie herausfinden?

Wir möchten herausfinden, wie unser Universum entstanden ist und wie es sich weiterentwickeln wird. Insbesondere möchten wir wissen, was genau die Dunkle Materie und die Dunkle Energie sind. Dies versuchen wir herauszufinden, indem wir zum Beispiel Beobachtungen der Kosmischen Hintergrundstrahlung und der räumlichen Verteilung von Galaxien im Universum auswerten und mit unseren theoretischen Erwartungen vergleichen. Das Faszinierende an der Kosmologie ist, dass wir so viel noch nicht wissen und dass es noch so viel zu entdecken gibt!

Gil Perry, 9

3. Rang: Wie das Quartier Höngg entstanden sein könnte…

Es waren mal vor langer, langer Zeit, genauer gesagt im Jahr 1200, zwei Jungen. Sie hiessen Kaspar und Sepp und waren sehr streitsüchtig. Wegen jeder Kleinigkeit stritten sie. Eines Tages hatten sie einen sehr heftigen Streit. Kaspar schlug Sepp ins Gesicht, der liess sich das natürlich nicht gefallen und schlug zurück. Es folgte eine grosse Schlägerei. Nach einer Weile waren beide müde und wussten nicht, was sie tun sollten. Deshalb ging Sepp nach Hause. Als er gerade um die Ecke bog, hörte er Kaspar rufen: «Du bisch so än Höngg!» Sepp wusste nicht was das bedeuten soll und ging weiter. Als Sepp am nächsten Morgen in die Schule ging, wurde er von einigen Kindern «Höngg» genannt. Sie hatten wohl gehört, wie Kaspar geschrien hatte. Ein Monat verging und immer mehr Leute nannten ihn «Höngg». Irgendwann nannten auch Lehrer und Eltern Sepp «Höngg». Kaspar und seine Freunde machten sich über den Namen lustig, aber das war Sepp egal, denn alle anderen fanden den Namen schön. Nach einem halben Jahr sagten alle nur noch «Ich wonä i dä nöchi vom Höngg» und so entstand das Quartier Höngg. Mit der Zeit vergassen die Leute, wie der Name entstanden war und sagten nur noch: «Ich wonä z Höngg im schönstä Quartier vo Züri». Ach und übrigens der fiese Kaspar ärgerte sich so sehr, dass er ab sofort nicht mehr in Höngg wohnen wollte.

Von Enya Conlon, 11 Jahre alt

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