Wahre Katzenliebe − eine Geschichte mit Happyend

Im September fuhren wir guten Mutes mit dem Wohnmobil nach Griechenland, genauer zum Peleponnes. Nach einer Woche kam eine SMS mit der Anfrage: «Hallo, Hans-Peter, deine jüngste Katze war heute Morgen nicht bei der Fütterung da und auch jetzt am Abend nicht, was soll ich tun?»

Hans-Peter Schöttli und seine Tiffany vor der 15 Meter hohe Tuja, auf der die damals gut drei Monate junge Katze zwei Tage und Nächte ausharrte.

Wir bewohnen eine Attikamietwohnung im vierten Stock, die Katzen können nur auf die Terrasse, nicht aber ins Freie hinunter. Gerade mal 14 Wochen alt war unsere Tiffany zu diesem Zeitpunkt. In Sorge um unseren «Sonnenschein» wurden unsere Töchter zur Suche aufgeboten, auch fünf Nachbarn nahmen an der Suche nach dem unerfahrenen Katzenkind teil, das schutzlos etlichen Feinden wie Mardern und Hunden ausgeliefert war. Aber auch am nächsten Tag waren alle Anfragen leider negativ: die Kleine war weg und das erst noch ohne Erkennungs-Chip, dessen Implantation wir auf nach den Ferien geplant hatten.
Meine Unruhe stieg: «Wie kann ich hier noch Ferien verbringen», fragte ich mich. Mit der Ungewissheit, wie es der Jungkatze geht, die bei uns geboren ist und nun irgendwo herumirrt. Nach kurzer Überlegung griff ich zum Telefon und der Flug Athen-Kloten war gebucht.
Zuhause angekommen, nahm ich die Mutter der Kleinen auf den Arm und begab mich auf die Terrasse, mit Tränen in den Augen fragte ich sie: «Wo hast du dein Töchterlein? Wo ist Tiffany?» Kaum hatte ich gesprochen, schrie eine Katze ganz jämmerlich von einem nahen, 15 Meter hohen Baum. Das muss doch unsere Tiffany sein! Und sie war es tatsächlich, zum guten Glück. Hatte die Kleine doch tatsächlich allen Rufen der Nachbarn und unserer Töchter nicht getraut und zwei Tage und Nächte auf dem Baum ausgeharrt.
Die folgende Nacht durfte sie ausnahmsweise bei mir schlafen. Die ganze Nacht über berührte mich eine ihrer Pfoten. Mit grosser Erleichterung flog ich zurück in meine Ferien, mit der Gewissheit richtig auf mein Bauchgefühl gehört und meinem Herz gefolgt zu sein.

Eingesandt von Hans-Peter Schöttli, Höngg

0 Kommentare


Themen entdecken