Von «Voice of Switzerland» nach Höngg: Brendon Johnson

Brendon Schoen Johnson trat mit seiner Band «Bee Johnson & Band» im Kulturkeller des GZ Höngg/Rütihof auf. Der 26-jährige Sänger, der durch «The Voice of Switzerland» bekannt wurde, gab vor 60 Besuchern ein geniales Konzert.

Sänger Brendon Johnson mit seiner Band «Bee Johnson & Band» begeisterte im Kulturkeller alle.

Auffallend war am letzten Donnerstagabend, wie viele Kinder und junge Erwachsene vor den Türen des GZ Höngg/Rütihof standen. Sie scheinen einen grossen Teil des Publikums der Sendung «The Voice of Switzerland» auszumachen, denn Brendon ­Schoen Johnson nahm an diesem Fernseh-Wettbewerb teil und war in Marc Sways Team. Im Kulturkeller sassen in der ersten Reihe die Jüngsten, aufgeregt und tuschelnd, und warteten auf ihr TV-Idol.

Dank «Vitamin B» in Höngg aufgetreten

Wie kommt der Sänger, der halb Südafrikaner und halb Schweizer ist, dazu, in Höngg aufzutreten? «Er wohnt in Dübendorf, so wie ich, und wir kennen uns seit längerem», erklärte Félicie Bozzone, Jugendarbeiterin der Reformierten Kirche Höngg. So habe sie Bee, wie ihn seine Freunde nennen, halt einfach angefragt, ob er in Höngg auftreten würde. «Mit seiner Band Bee Johnson & Band hat er extra für diesen Auftritt geprobt», so die Jugendarbeiterin, die seine Auftritte seit zwei Jahren besucht. Unter dem Namen «Trembling Cellar» wird eine Konzertreihe speziell für ganz junge Konzertbesucher aufgebaut, und das Konzert von Bee Johnson & Band war eines davon. Organisiert wird die Reihe von den Jugendarbeitenden beider Kirchen Hönggs und dem GZ Höngg/Rütihof.

Sympathischer Mensch, Wahnsinnsstimme

Kurz nach halb neun Uhr betrat der schlanke, junge Mann die Bühne und erzählte, dass dieser Auftritt «Ein Exkurs in neue Gefilde» sei. Seine Band, bestehend aus Gitarrist, Cajon-Spieler – ein Cajon ist eine Kistentrommel –, zwei Backgroundsängerinnen und ihm als Sänger und Keyboarder, hatte kaum Platz auf der heimeligen Kulturkeller-Bühne, die mit vielen Kerzen in ein warmes Licht getaucht war.
Schon beim ersten Lied, das Bee Johnson anstimmte, hatte er das Publikum für sich gewonnen. Seine volle, samtige, warme Stimme berührte und begeisterte das Publikum, welches nebst den «Jungen» auch aus einigen älteren Besuchern und Eltern der anwesenden Kinder bestand.

Videoclip-Uraufführung und andere Überraschungen

Zwischen den Songs plauderte der Sänger ungezwungen mit dem Publikum und erzählte Anekdoten. Als Erinnerung machte er mit seinem Smartphone gleich ein «Selfie»-Foto von sich mit dem lachenden Publikum im Rücken, denn es freute ihn, dass der Kulturkeller fast voll war. «Ich habe auch noch ein paar Überraschungen. So etwa unser erstes Video ‹Gambler›, oder Gäste, die mit mir singen werden.» Die Erstaufführung des Videos verfolgte die Band selbst etwas angespannt, ist es doch auch immer speziell, sich selbst überlebensgross zu sehen und zu hören. «Isch es z’vill, wänn mir jetzt ‹Gambler› au no live spilled?», fragte Bee Johnson in die Runde und erhielt von einem kleinen Jungen eine laute, unmissverständliche Antwort: «Neiii!» «Yeah, er hät gseit, ich dörf!», lachte der junge Künstler und begann den Song, der einen live noch mehr mitriss, zu singen. Die beiden «The ­Voice of Switzerland»-Teilnehmerinnen Michelle Imhof und Celine Bührer sangen zur Überraschung aller später ebenfalls live, hatten es die beiden doch mit Brendon Johnson sehr gut während der «Voice-Zeit» Am Konzert begleitete er die jungen Frauen am Keyboard.

«Ein Feuerzeug ist mega nötig!»

Bei einem romantischen Song kündigte er an «Es Füürzüüg isch mega nötig bi däm Song!», worauf die vielen Teelichter der Dekoration, Feuerzeuge und ein oder zwei helle Handybildschirme in die Höhe gehalten wurden. Das Lied «Last love» für die Heirat eines ihm bekannten Paares: «Isch so kitschig! Bitte bereited eu vor, es tropft vo de Wänd vor luuter Kitsch!» Ein wunderschöner, voller Inbrunst gesungener Song berührte das Publikum. Den düsteren Titel «Last love» meine er nicht so, sondern viel mehr solle es bedeuten, dass dieses Paar so gut zueinander passe, dass nie mehr eine andere Liebe nötig sei: «Ich mein also eigentlich öppis sehr Schöns da dämit.»
Im Herbst geht Bee Johnson & Band auf Tournee, im November erscheint die Single «Come closer». Wer das junge Talent im Kulturkeller verpasst hat, sollte einen Konzertbesuch unbedingt nachholen – wer weiss, wie lange Bee Johnson noch in so intimem Rahmen live zu erleben ist, ist der Band gros­ser Erfolg doch von Herzen zu wünschen.

Weitere Infos: www.beejohnson.ch