Strafen Sie uns ab?

Wir wollen nur Ihr Geld. So einfach wäre das Kind beim Namen zu nennen. Aber das gehört sich einfach nicht. Soviel Anstand darf man sogar von Journalisten erwarten. Von Verlegern sowieso. Und deshalb habe ich weder gedacht geschweige denn geschrieben – das träumen Sie gerade nur – dass wir nur Ihr Geld wollen. Und dass, wer kein Geld übrig hat, hier aufhören kann zu lesen: Es findet sich auch in diesem «Höngger» genügend anderer Lesestoff, und den gönnen wir grundsätzlich und weiterhin allen gratis.

Doch jenen, die jetzt noch hier lesen, sei wie jedes Jahr in Erinnerung gerufen, dass der «Höngger» nicht alleine von Werbung lebt. Auch wenn wir auf treue, sehr gute Kundinnen und Kunden zählen dürfen – ihnen sei hier explizit gedankt – doch sie alleine decken die Betriebskosten des «Hönggers» nicht. Wären da nicht all jene kleinen und grossen Sympathiebeiträge aus dem grossen Kreis unserer Leserschaft, diese Zeitung gäbe es wohl längst nicht mehr. So kam Jahr für Jahr die erstaunlicherweise immer ungefähr gleich grosse Summe an Sympathiebeiträgen zusammen. Doch seit diesem Jahr ist beim «Höngger» vieles anders und wir werden noch gespannter als sonst auf den Sympathiekontostand schauen, denn er ist unser offensichtlichster Gradmesser und Barometer für das, was man gemeinhin «LeserInnenzufriedenheit» nennt. Und deshalb frage ich Sie: Sind Sie zufrieden damit, dass der Höngger zwar nur noch 24 Mal pro Jahr erscheint, dafür mit viel mehr Umfang? Haben Sie die neuen Fokusthemen – zum Beispiel zum Verkehr, dem Dorfplatz, dem LEK Hönggerberg und aktuell dem Schiessplatz Hönggerberg – ganz oder teilweise interessiert? Haben Sie realisiert, dass die Berichterstattung zum Dorf- und Vereinsleben in allen seinen bunten Facetten genau gleich weiter ging wie alle Jahre zuvor, und dass per Ende November, verteilt auf 20 Ausgaben 718 Seiten erschienen sind, während es im Vorjahr zur gleichen Zeit in 35 Ausgaben erst 688 Seiten waren? Finden Sie, der «Höngger» habe an Qualität gewonnen? Wenn Sie eine oder alle diese Fragen mit Ja beantworten können, dann freuen wir uns, wenn Sie dieses Ja in eine Zahl auf dem dieser Ausgabe beigelegten Einzahlungsschein ummünzen. Oder noch lieber: «umnöteln». Können Sie hingegen alle Fragen nur mit einem Nein beantworten, so strafen sie uns ungeniert ab und befördern sie den Einzahlungsschein unbenutzt ins Altpapier.
Nein, wir wollen nicht nur Ihr Geld, sondern viel mehr: Ihren Zuspruch. Ihre Ermunterung, um weiter zu machen. Für Höngg. Unser Dorf, unser Quartier. Geld, auch jenes, das Sie uns hoffentlich überweisen, ist nur ein Mittel zum Zweck. Aber ein unverzichtbares.

Mit vorauseilendem Dank, Ihr
Fredy Haffner, Verlagsleiter «Höngger»

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