Stadtrat soll sich für einen besseren 89er einsetzen

An der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien wurde mit Unterstützung der Bürgerlichen ein SP-Postulat überwiesen, das für den Rütihof eine bessere Busanbindung an die Stadtbahnhöfe Oerlikon und Altstetten fordert. Nur die GRÜNEN und die GLP waren dagegen.

Bereits im März hatten Andrea Nüssli und Simone Brander, beide SP, das Postulat eingereicht, das am letzten Mittwoch vor den Sommerferien im Rat diskutiert wurde. Das Kernanliegen: «Der Stadtrat wird gebeten zu prüfen, wie die Bus-Anbindung des Rütihofquartiers an die Stadtbahnhöfe Oerlikon und Altstetten verbessert werden können. Dazu soll insbesondere geprüft werden, wie der Takt der Buslinie 89 am Tag verdichtet und bis Mitternacht und an sieben Wochentagen ausgebaut werden kann.»
In der weiter folgenden Begründung wird betont, dass das Quartier Rütihof lediglich mit der Buslinie 46 und mit einer relativ langen Reisezeit mit dem Hauptbahnhof verbunden sei. Mit dem Abbau des S-Bahn-Angebots am Bahnhof Wipkingen sei auch die Anbindung an den Bahnverkehr massiv verschlechtert worden. Und dieser Verlust sei besonders gravierend, weil damit gleichzeitig die Verbindung zum wichtigen Knoten-Bahnhof Oerlikon verschlechtert wurde. Deshalb sei es wichtig, die Bus-Verbindung vom Rütihof an die Bahnhöfe Altstetten und Oerlikon zu verbessern. Das Postulat weist damit darauf hin, dass die Buslinie 89 eine wichtige Funktion übernehmen könnte. Erstens durch ein adäquates Taktangebot, denn heute ist der 89er zeitweise überlastet und fährt erst ab Bahnhof Altstetten in Richtung Wiedikon in einer ansprechenden Häufigkeit. Ab und bis Rütihof jedoch wird der Bus nur im 15-Minuten-Takt und nicht über die ganze Betriebszeit geführt. Am Sonntag sogar gar nicht. Die zweite Variante würde sogar eine Verlängerung der Linie über den Rütihof via Meierhofplatz bis Oerlikon vorschlagen. «Mit einer solchen, tangentialen Buslinie können verschiedene Aussenquartiere rasch und ohne Umweg über den Hauptbahnhof erschlossen werden. Dadurch wird der Druck auf die Buslinie 46 ebenso gemindert wie der Druck auf den Hauptbahnhof», wird betont.

«Unheilige Allianz» für den Rütihof

Bevor das Parlament über das Postulat abstimmen konnte, wurde heftig debattiert. Die SVP stellte einen Textänderungsantrag, der verlangte, dass der Stadtrat nicht nur «prüfen», sondern sich für dieses Anliegen beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) dafür «einsetzen» soll – was von den Postulantinnen gerne so angenommen wurde. Doch in der Debatte sprachen sich GRÜNE und GLP gegen das ganze Postulat aus. Guido Trevisan (GLP) fand, es sei «Klagen auf hohem Niveau» und falls der Kanton nicht bezahle, müsse die Stadt den vollen Betrag übernehmen. Auch verwies er auf das von GLP und SP bereits 2010 eingereichte Postulat für eine neue Busverbindung über die Strasse Am Wasser zum Bahnhof, dies wäre eine sinnvollere Verbesserung für mehr Menschen. Marcel Bührig, der für die Grünen das Wort ergriff, nannte das Postulat auf den ersten Blick so «sympathisch» wie den Rütihof selbst, auch wenn Mauro Tuena, der sich auf dieses «sympathisch» hin mit einem scherzhaften Zwischenruf gemeldet hatte, dort wohne. Doch auch er forderte die Ablehnung und bezeichnete den Linienausbau «quer durch die Landschaft» als zu kompliziert und nicht unbedingt nötig. Auch die CVP zeigte sich gemäss Markus Wiesmann «nicht begeistert», stimmte aber letztendlich zu. So wurde dann das Postulat mit einer sogenannt «unheiligen Allianz» von SP und Bürgerlichen mit 88 gegen 24 Stimmen an den Stadtrat überwiesen.

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