Spannendes Jubiläum im Altersheim Riedhof

Strahlender Sonnenschein und ausgelassene Stimmung: Im Alterswohnheim Riedhof wurde am letzten Samstag der 30. Geburtstag gefeiert.

Ballone stiegen am Riedhoffest in den Himmel.

Als der Heimleiter Christian Weber um 10.30 Uhr im Festsaal des Alterswohnheims die Feierlichkeiten mit einer Ansprache eröffnete, bestand das Publikum noch hauptsächlich aus den Bewohnern und Mitarbeitenden des «Riedhofs», die interessiert den Ausführungen zur Geschichte des Altersheims lauschten. Schon eine Stunde später jedoch, als die Heimleitung zum Rundgang lud, füllte sich die Cafeteria zunehmend auch mit Gästen von ausserhalb, die neugierig darauf warteten, zu erfahren, wie sich die Räumlichkeiten des Altersheims präsentieren.

Schlichte Eleganz im Altersheim

Vom Speisesaal über den Fitnessraum und die Dachterrasse im 6. Stock bis hin zum Einzelzimmer konnte alles besichtigt werden. So manch ein Besucher staunte angesichts der schlichten Eleganz und durchdachten Funktionalität der Raumgestaltung. Weber liess keinen Zweifel daran, dass er und sein Team alles tun, um den Bedürfnissen der Pensionsgäste gerecht zu werden – angefangen bei der Menüplanung bis hin zu den zahlreichen Angeboten, die den Bewohnern offen stehen. Bei allen Angeboten, so betonte Weber ausdrücklich, werde jedoch stets darauf geachtet, die Privatsphäre der Bewohner zu respektieren. Schliesslich kamen beim Rundgang auch die Umbaupläne zur Sprache: Voraussichtlich in drei Jahren sollen die noch bestehenden Schwachpunkte in der Ausstattung des Heims wie etwa zu enge Badezimmer, fehlende Feuermelder in den Räumen und zu kleine Fahrstühle endgültig behoben werden. «Wünscht jemand noch mehr zu wissen und möchte Informationen zum Leben im ‹Riedhof› mitnehmen?», fragte Weber am Ende seiner engagierten Führung und konnte sich über mangelndes Echo auf die Frage nicht beklagen. 

Begehrte Schattenplätze unter Sonnenschirmen

Während wissbegierige Besucher im Anschluss an die Führung noch die Ausstellung im Festsaal besuchten, lockte derweil der Grill draussen mit allerhand duftenden Köstlichkeiten und lud zum gemütlichen Mittagessen im Garten ein. Die Schattenplätze unter den grossen Sonnenschirmen waren heiss begehrt und der Getränkeverkauf lief bei den sommerlichen Temperaturen auf Hochtouren. Erfrischend wirkte auch das Duo «Heinz & Heinz», das mit Schlagern wie «Marina» und «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa» Erinnerungen an vergangene Zeiten weckte, sowie die Geschichtenerzählerin, die von Tisch zu Tisch ging und jedem Besucher, der einen Briefumschlag aus ihrem Korb zog, eine Anekdote aus dem Altersheim erzählte. Die Kinder vergnügten sich währenddessen auf der Hüpfmatte und wurden von «Clownrina» mit einem Luftballon beschenkt.

Geschichte des Altersheims

Viel Zeit zum Plaudern und Verschnaufen blieb jedoch nicht, denn schon bald wurde zum Ballonflugwettbewerb aufgerufen. Alt und Jung versammelte sich auf dem Vorplatz des Altersheims, fasste einen gasgefüllten Ballon und wartete auf das Kommando zum Abflug. Kurz nach 14 Uhr startete der Countdown und bei «null» liessen alle ihre farbenfrohen Ballons fliegen und verabschiedeten sie fröhlich auf dem Weg zum Horizont. Die glücklichen Gesichter rundherum bezeugten, dass das Jubiläumsfest für alle Beteiligten ein voller Erfolg war. Welche Erfolgsgeschichte tatsächlich hinter dem Altersheim Riedhof steht, daran erinnerte sich der Mitbegründer und Pensionär Karl Stokar in einem Gespräch am Tag nach dem Fest: «Das Besondere am ‹Riedhof› ist, dass die Initiative für die Gründung des Heims von den Jugendlichen ausging.» So hatten Jugendliche beider Konfessionen in den kirchlichen Jugendgruppen Ende der 60erJahre begonnen, Geld für den Bau eines neuen Altersheims zu sammeln, nachdem das private Altersheim an der Vorhaldenstrasse hatte schliessen müssen. «Unser Altersheim», so nannten die Jugendlichen in den folgenden Jahren ihr Projekt und wurden dabei tatkräftig unterstützt von unzähligen Hönggern und nicht zuletzt von der Stadträtin Emilie Lieberherr, die alle darum besorgt waren, in Höngg ein Wohnheim für Senioren zu ermöglichen. Mit dem «Verein Altersheim Höngg», deren Präsident Karl Stokar von der Gründung 1969 bis 1996 war, wurden die Planung und der Bau des Heims schliesslich in Angriff genommen. Zugunsten des Vereins verzichtete die reformierte Kirchgemeinde Höngg auf den geplanten Neubau einer Kirche auf dem Gelände des heutigen Altersheims und stellte dem Verein das Land zur Verfügung, so dass 1979 mit dem Bau begonnen werden konnte. Dank dieser beeindruckenden Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Menschen und Gruppierungen konnte also das Wohnheim Riedhof realisiert werden, das seither 82 älteren Menschen ein dauerhaftes und angenehmes Zuhause bietet.

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