Schönes Wetter ist keine Bedingung für einen gelungenen Vereinsausflug

Am 3. Mai lud die Damen- und Frauenriege zu ihrem jährlichen Frühlingsausflug ein. Diesmal führte die Reise ins Bäckereimuseum im Sankt Gallischen Benken und dann weiter hoch über den Walensee nach Amden.

Trotz des schlechten Wetters lassen sich die Turnerinnen der Damen- und Frauenriege die gute Laune nicht verderben.

Pünktlich, wie es in der Damen- und Frauenriege üblich ist, trafen sich 41 aufgestellte Frauen am Meierhofplatz. Darunter befanden sich aktive Turnerinnen, nicht mehr turnende Seniorinnen und einige längst von Höngg weggezogene Heimweh-Hönggerinnen, die dem Turnverein noch immer die Treue halten. Ihre Reise führte entlang des Zürichsees Richtung Benken. Die Sonne schien, es war eine richtig schöne Busfahrt. Elegant steuerte der Carchauffeur sein Fahrzeug durch die engen Gassen von Benken bis zum Bäckereimuseum. Mitten in den unzähligen Raritäten des Bäckerhandwerks befand sich das Restaurant, in welchem die Teilnehmerinnen mit Kaffee und Süssigkeiten empfangen wurden. Paul Wick, der Gründer und Besitzer des Museums, erzählte vom Werdegang der Sammlung. Seine Bäcker-Konditor-Lehre absolvierte Wick 1960, im gleichen Jahr, in welchem in der Schweiz auch erstmals eine Frau die Bäckerlehre abschloss. Mit viel Freude erzählte er von seiner Arbeit und gab auch einige Anekdoten, welche den Frauen ein Schmunzeln entlockten, zum Besten. Nach einigen beruflichen Wanderjahren machte sich Wick in Rapperswil selbständig. Sein erster Angestellter war ein Schuhmacher. Ihm sagte er jeweils: «Zuerst kneten wir den Teig für das Schwarzbrot. Wenn dann deine Hände sauber sind, kommt das Weissbrot an die Reihe.»  Eine Zeitlang backte Wick auch Holzofenbrot. Dies war damals der grosse Renner. Den alten Backofen dazu fand er nach einigem Suchen völlig zweckentfremdet in der zu einer Wohnung umgebauten ehemaligen Bäckerei. Wick restaurierte den Holzofen und legte damit den Grundstein für sein späteres Museum. Zugleich war dies der Beginn seiner Sammlertätigkeit. Dreissig Jahre stand das Museum in Rapperswil-Jona, wo heute noch mehrere Filialen der Bäckerei Konditorei Wick in zweiter Generation betrieben werden. Als die Räume für die stetig wachsende Sammlung zu eng wurden, entschied sich Wick, das Museum in seinem Elternhaus in Benken neu einzurichten. Das Haus war früher eine Käserei, heute ist es gefüllt mit alten Maschinen zur Herstellung und Verarbeitung von Teig und Gebäck. Im Sortiment befinden sind auch unzählige Backformen aus Metall und Steingut, geschnitzte Biber- und Tirggelmodel und sage und schreibe über 4000 Formen für «Schoggiosterhasen». Hier findet der Besucher einfach alles, was für das Bäckerhandwerk einmal notwendig war. Alle Maschinen sind, dank Bäcker Wicks geschickten Händen, immer noch funktionstüchtig. Zu den Trouvaillen gehört sogar eine Glacé-Maschine, welche ihren Dienst tat, als es noch keine Kühlschränke gab. Mischte man darin ein Kilogramm Eis, welches aus dem Klöntalersee hergeholt worden war, mit gleichviel Salz, wurde eine Temperatur von minus 18 Grad erreicht. So konnte anschliessend Glacé hergestellt werden. Im sehenswerten Museum gab es für die Turnerinnen aus Höngg auch alte Autos, Schreibmaschinen sowie unzählige Einrichtungsgegenstände aus Grossmutters Zeiten zu bestaunen. Nach dem Rundgang und einer kurzen Erfrischung im Restaurant war der Bus bereit zur Weiterfahrt. Leider goss es in Strömen, und es war plötzlich recht kalt. Die schöne Fahrt nach Amden, dem Sonnenplateau über dem Walensee, wurde begleitet von Nebel und Regen. Dies machte es fast unmöglich, vor dem Restaurant Arvenbühl das obligate Gruppenfoto zu schiessen. Alle wollten nur noch möglichst schnell ins Trockene gelangen. Hier wurden die Frauen in einen schön gedeckten Raum geführt, wo ihnen ein «gluschtiger Zvieriteller» mit einem Glas Wein serviert wurde. Natürlich gab es an allen Tischen viel zu plaudern und zu erzählen. Das schlechte Wetter konnte der guten Laune der Teilnehmerinnen nichts anhaben. Auf der Rückfahrt von Amden Richtung Weesen musste man sich die sonst tolle Aussicht auf den Walensee und in die Flumserberge vorstellen, denn der Nebel blieb dicht. Dafür bereitete der nette Chauffeur den Frauen eine Freude und lenkte den Bus ins Zürcher Oberland, an vielen blühenden Obstbäumen vorbei Richtung Kaltbrunn–Hinwil–Uster zurück nach Höngg. Ein schöner, interessanter und gemütlicher Ausflug, bestens organisiert von Anita Kühne und Lisa Aiolfi, ging zu Ende.

Eingesandt von Maria Meister

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