Mit der Damen- und Frauenriege in Sizilien

Alle zwei Jahre wird in der Damen- und Frauenriege des Turnvereins Höngg eine mehrtägige Auslandreise organisiert, die achtzehnte solche Reise führte nach Sizilien. 19 Turnerinnen liessen sich begeistern und flogen für fünf Tage auf die italienische Insel.

Ein Teil der Reisegruppe in Palermo auf Sightseeing-Tour.
Marlies Meier, für einmal vor der Kamera und vor dem Concordia-Tempel in Agrigento.
Blick auf Cefalù
Autorin Vreni Noli-Aisslinger (mit Hut) und Emerita Seiler vor einem der Lavaströme auf dem Ätna.
Das berühmte antike Theater in Taormina.
Typische Szenerie der Altstadt von Taormina.
Blick von Taormina hinunter auf Küste und Meer.
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Noch bevor die öffentlichen Verkehrsmittel am Freitag, 27. Mai, erwachten, mussten sich die reisefreudigen Frauen bereits am Flughafen Zürich einfinden, wo sie von der Verantwortlichen des Höngger Reisebüros Polo Reisen AG die Bordkarte erhielten. Gepäck aufgeben, Kaffee trinken und schon bald leuchtete das «Boarding» auf der Anzeigetafel. Angekommen in Palermo umfing die Frauen die Meeresluft eines warmen Sommertages. Im blauen Car, dem Gefährt für die folgenden fünf Tage, wurde die Reisegruppe in die Stadt chauffiert und erhielt vom rüstigen 82 Jahre alten, deutschsprachigen Reiseleiter die ersten Informationen. Direkt ging es zur imposanten Kathedrale, dann durch kleinere Strassen der Altstadt zu weiteren Sehenswürdigkeiten. Endlich setzte sich die Gruppe zum Kaffee in ein Strassencafé, zum ersten echt italienischen Espresso: im kleinen Tässchen nur ein Zentimeter Flüssigkeit! Anschliessend ging der Bummel weiter über einen Markt: Zuerst an farbig aufgeschichtetem Gemüse und reifen Früchten vorbei, dann an Fleischständen und intensiv riechendem Fisch. Schliesslich schlängelte sich die Gruppe durch Textiles, diverse Haushaltgegenstände und Souvenirs. Nach dem typischen «pranzo» mit drei Gängen – pasta, pesce o carne e dolci – wurde das malerisch gelegene Cefalù mit seinen engen Gassen und dem langen Sandstrand erkundet. Einerseits gepflegte, architektonisch verzierte Gebäudefassaden, aber auch heruntergekommene, schmutzige Häuserfronten sind typische, süditalienische Merkmale. Auf den Balkonen flatternde Wäsche und blühende violett-rote Bougainvillea, Palmen und Topfpflanzen bringen Farbe in die oft tristen Häuserschluchten.

Eine «Zeitreise»

Eine Sizilien-Reise ist eine unaufhörliche Wanderung durch die Zeitgeschichte: Am zweiten Tag, nachdem die Fahrt südwärts an fruchtbaren Feldern vorbei geführt hatte, erstaunte die Rekonstruktion des Heraklestempels und der Akropolis von Selinunte mit erhabener Grösse. Wie haben es die vorchristlichen Bauarbeiter geschafft, solch dicke Säulenstücke übereinander zu stapeln, Kapitelle darauf zu setzen und obendrauf noch ein Gebälk zu konstruieren? Das gleiche Phänomen in Agrigento, wo der monumentale Concordia-Tempel zu den bestens erhaltenen Sakralbauten überhaupt zählt. Rund um die erstaunlichen, vorchristlichen Bauten sind auch immer wieder immense Trümmerhaufen der zum Teil von Erdbeben zerstörten griechischen Heiligtümer zu sehen. Im Zentrum der Insel wurde die Villa Casale mit den wunderschönen Mosaikarbeiten besichtigt und in Taormina das griechisch-römische Theater.
Schlusspunkt der Reise war in Catania, von wo aus eine unvergessliche Fahrt zum Ätna folgte. Der immer wieder Feuer und Lava speiende Berg brodelt noch immer in seinem Innern. Lawinen von schwarzen Lavaströmen, auf denen auch Jahrzehnte nach dem Ausbruch noch keine Vegetation möglich ist, und ein unwirtlicher Gipfel von 3329 Metern hinterliessen Bilder in Köpfen und Kameras. Danach lud ein Wein- und Oliven-Anbauer zur Weindegustation während eines reichhaltigen Mittagessens ein und im Anschluss, nach einer Fahrt in einem kleinen Bus über kurvenreiche Strassen, stand in Taormina die Besichtigung des antiken Theaters und ein Stadtbummel auf dem Programm.
Der letzte Halbtag in Catania liess noch Zeit für Einkäufe. Wein, Olivenöl, gedörrte Tomaten, Gewürzkräuter und Lavaschmuck, Schuhe, Kleidungsstücke und Lederwaren fanden Platz im Gepäck, als es am Dienstag, 31.Mai, auf die Heimreise ging.
Den beiden Organisatorinnen, Esther Hiltebrand und Margrit Castelmur, unterstützt von der Reiseagentur und der fliessend italienisch sprechenden Suzanne Gfeller, war eine wunderschöne Reise gelungen und nebst den Souvenirs wurde ein Potpourri an Eindrücken nach Hause getragen: Unvergessliche Landschaften und historische Stätten, gepflegte Kameradschaft, gute Stimmung und wunderbare kulinarische Genüsse machen diese Reise unvergesslich.

Eingesandt von Vreni Noli-Aisslinger, TV Höngg

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