Lust und Frust mit dem «mer»

Der «Höngger» brachte das Thema «Dorfplatz» auf und visualisierte einen solchen provokativ auf der Schärrerwiese. Mit Lust. Zum Podiumsabend zum Thema erschien nur eine kleine Gruppe an Interessierten. Diesen jedoch gebührt Dank, denn sie zeigten, dass ihnen nicht egal ist, was in Höngg geschieht oder eben nicht. Sie kamen, je nach dem, aus Lust und Frust zur Sache.
Alle Abwesenden aber bestätigten leider etwas, das mir länger schon zu denken gibt: In Gesprächen über Höngg, auf der Strasse oder im Bekanntenkreis, werde ich immer wieder auf dieses oder jenes hingewiesen, das «mer» in Höngg vermisst. Oder dass es anders laufen sollte. Leicht einigt man sich auf die schöne Wohnlage, sobald es aber um Begegnungsmöglichkeiten in fehlenden Bars und auf öffentlichen Plätzen geht, ist die latente Unzufriedenheit mit Händen greifbar, wie wenn man über den Verkehr redet. Doch ebendiese Hände bleiben immer in den sprichwörtlichen Hosentaschen, wenn es darum ginge, etwas zu unternehmen. Und sei es nur, sie sich an einer Informationsveranstaltung an die Ohrmuscheln zu halten oder sie zu erheben, um seine Meinung kund zu tun. Der «mer» tut sowas nicht. Das eigentliche Problem aber manifestiert sich darin, dass sich in Höngg generell niemand «zuständig» fühlt für alles, was über das Organisieren eines Vereinsanlasses hinausgeht. Wo sind die Hönggerinnen und Höngger, die sich zusammenschliessen, im Quartierverein, einer anderen oder gar einer neuen Gruppierung, um lustvoll nach Lösungen zu suchen? «Jemand muss den Samen pflanzen», wurde am Podiumsabend gesagt. «Dä ˂mer˃» soll es richten. Frage an alle: Kennt jemand den «mer»?
Auch wenn Lust und Frust enge Verwandte sind, der «Höngger» wird weiterhin thematisieren, was Höngg bewegt und publizistisch den «mer» so gut wie möglich unterstützen, wenn, wann und wo auch immer er sich bewegt.

Fredy Haffner, Verlagsleiter «Höngger»

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