Konsequent richtig: Ja zum geordneten Atomausstieg

Unser Land betreibt mit Beznau I das weltweit älteste Atomkraftwerk. Ein riskantes Feldexperiment – es ist schliesslich bereits seit 47 Jahren in Betrieb. Die 151 weltweit bereits stillgelegten Atomreaktoren wurden alle viel früher abgeschaltet und erreichten im Schnitt ein Alter von 25.6 Jahren.

Daniel Häuptli, GLP Kreis 6 und 10

Es darf nicht sein, dass unser Land wegen einer inkonsequenten Energiestrategie die Laufzeiten der Atomkraftwerke stets verlängert. Die Volksinitiative «Ja zum geordneten Atomausstieg bis 2029» will dieser «Pflästerli-Politik» ein Ende bereiten. Unsere AKW sollen nicht länger als 45 Jahre in Betrieb sein und daher alle bis 2029 gestaffelt vom Netz gehen.
Dieser Fahrplan macht nicht nur wegen des Alters unserer AKW Sinn – er ist auch realistisch durchführbar. Beznau I steht ohnehin schon seit einem Jahr wegen Sicherheitsproblemen still und produziert keinen Strom mehr. Mit einem Anteil der erneuerbaren Energie von zwei Dritteln an der Stromproduktion haben wir eine gute Ausgangslage, um die Stromproduktion der abzuschaltenden AKW zu kompensieren. Innert 13 Jahren müssten ein Drittel der Stromproduktion hinzugebaut werden. Das entspricht pro Jahr und Person nur zirka 210 Kilowattstunden, was weniger als ein Solarpanel pro Person ist. Die Behauptung, es müsse als Überbrückung schmutziger Strom aus dem Ausland importiert werden, gilt es zu entkräften: Die Schweiz importierte und exportierte in den vergangenen zehn Jahren jedes Jahr mehr Strom als alle Schweizer AKW zusammen produzierten. Die Schweiz könnte den fehlenden Atomstrom also auch mit dem Import von sauberem Strom ersetzen. Diesen gibt es: Die sauberen Stromproduzenten Europas können mittlerweile 100’000 Megawatt mehr produzieren, als tatsächlich benötigt wird. Das ist zirka 30-Mal so viel wie die gesamte Leistung aller Schweizer AKW. Und kein Land ist besser positioniert, aus diesem Potential zu schöpfen. Die Stauseen können dazu dienen, das Überangebot in den Mittagsstunden und Unterangebot in der Nacht auszugleichen. Zusätzlich sind neue Technologien wie das «Smart Metering» und die damit verbundene Optimierung der Strom-Nachfrage verfügbar. Ein geordneter Ausstieg in den nächsten 13 Jahren wäre folglich auch eine Chance für unsere Wirtschaft. Es wäre eine Möglichkeit, innovative Kräfte in Technik und Wirtschaft zu entfesseln und neue, attraktivere Arbeitsplätze zu schaffen, um die Stromproduktion und -verteilung zu verbessern.
Die Schweiz ist in vielerlei Hinsicht besser unterwegs ohne Atomkraftwerke: Das ist sicher!

Daniel Häuptli, Grünliberale Partei Zürich Kreis 6+10

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