Kommentar zum «Sonnegg»

Der Entschluss der Zürcher Zentralkirchenpflege ist über die Reformierte Kirche hinaus für ganz Höngg ein herber Rückschlag, denn seit vielen Jahren ist das Projekt des «Familien- und Generationenhauses Sonnegg» – mal abgesehen vom sperrigen Namen − das Erste, das wirklich etwas zu einem attraktiveren Quartierleben beigetragen hätte.

Fredy Haffner, Verlagsleiter Quartierzeitung Höngger

Entstanden wäre ein lebendiger Treffpunkt an zentraler Lage mit Bistro, Gartenrestaurant und Spielplatz, Räumen für Begegnungen, Konzerte, Filmabende und Kurse aller Art, Platz für Kinder- und Jugendräume oder Aktivitäten für die Altersgruppe 60plus. Doch im Moment heisst es: aus der Traum. In Anbetracht schrumpfender Kirchensteuereinnahmen und im Hinblick auf die kantonale Volksinitiative «Weniger Steuern fürs Gewerbe (Kirchensteuerinitiative)», bei deren Annahme Firmen künftig gar keine Kirchensteuern mehr bezahlen müssten, ist Sparen angesagt. Dies findet die Zentralkirchenpflege, obwohl der Stadtverband finanziell sehr gut da steht und dem Vernehmen nach derzeit noch über 60 Millionen Franken Anlagen alleine an Obligationen verfügt.
Ob ausschliesslich finanzielle Überlegungen den Ausschlag gaben oder ob auch Ressentiments gegenüber der grossen und überaus aktiven Höngger Kirche mitspielten, sei dahingestellt. Dass die Höngger Kirchenpflege nun andere Finanzierungsmöglichkeiten prüft und am Projekt keine Abstriche machen will, ist sicher richtig, denn substanzielle Einsparungen – mit günstigeren Türgriffen alleine wäre es nicht getan − hätten Folgen für das ganze Betriebskonzept. Bleibt zu hoffen, dass die ZKP einen zweiten Antrag aus Höngg wohlwollender aufnimmt. Die Kosten, welche noch dieses Jahr in die nicht weiter aufzuschiebende Sanierung von elektrischen Leitungen in der Küche des «Sonneggs» investiert werden müssen, um das Haus überhaupt noch benutzen zu können, werden dann leider bereits verbaut sein.

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