Höngger Begegnungstag

Für einmal war das Programm der Drittklässlerinnen und Drittklässler der Schulhäuser Riedhof und Pünten am Mittwochmorgen nicht Rechnen oder Englisch.

Beim gemeinsamen Spiel kommen Gäste und Bewohnende ins Gespräch.
Besammlung der Schüler
Pflegezentrum Bombach
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Stattdessen wagten sich die Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen auf unbekanntes Terrain und machten sich zusammen mit ihren Lehrerinnen auf, in Gruppen eine von drei Höngger Institutionen zu besuchen: das Seniorenheim Riedhof, das Pflegezentrum Bombach oder das Wohnzentrum Frankental. Initiiert und geplant wurde der Begegnungstag von einer Projektgruppe des Elternforums der Schule Riedhof-Pünten. Die drei Institutionen hatten für die Schülerinnen und Schüler und für die Bewohnenden ein kleines gemeinsames Programm zusammengestellt. Dieses war je nach Institution auf die Möglichkeiten der Bewohnenden abgestimmt. Auf dem Programm standen Lotto spielen, Geranien pflanzen, Stadt-Land-Fluss, ABC-Spiel, Singen, Basteln, Tischdekorationen zusammenstellen und noch einiges mehr.

Neugier und Interesse geweckt

Im Mittelpunkt stand aber für einmal nicht, «was» gemacht wurde, sondern viel mehr das «Wie» und «mit wem». Die Kinder kamen mit den Bewohnenden der Heime ungezwungen in Kontakt, jeder in eigenem Tempo und individueller Intensität, die einen etwas forscher, die anderen eher zurückhaltend. Einige der Schüler hatten sich den Vormittag im Vorfeld wohl eher anstrengend und langweilig vorgestellt. Aber schon in der Znüni-Pause konnte man hören, dass sich die anfängliche Skepsis in Neugierde und Interesse verwandelt hatte: «Vorher habe ich mich auf diesen Tag nicht gefreut, aber jetzt ist es mega cool», oder «Ich habe gar nicht gewusst, dass die alten Leute auch gerne Spiele machen», bekam man von den Kindern zu hören. Aber auch die Bewohnenden hatten sichtlich Spass an den Aktivitäten mit den ungewohnten Spielpartnern und Helfenden. Manche beliessen es lieber beim Zuschauen, andere mischten fröhlich mit beim Handwerken, Pflanzen und Spielen. Dabei kam es zwischen Schülerinnen und Schülern und den Bewohnenden auch zu Gesprächen, zum Beispiel über die Hühner, und wie viele Eier diese legten, oder über die früheren Lotto-Spielerfolge oder aber zu regen Diskussionen über das bislang Erlebte. Beliebt war es bei den Schülern auch, die Bewohner zu ihren Zimmern zurück zu begleiten und dabei tatkräftig beim Schieben der Rollstühle zu helfen.

Bleibende Eindrücke

Dass im Leben der älteren Menschen oder der Menschen mit Beeinträchtigungen nicht alles gleich läuft wie zu Hause und in der Schule, war den Schülerinnen und Schülern aber auch rasch klar. So fragte sich ein Schüler, warum wohl seine Lotto-Spielpartnerin plötzlich gegangen war, und war über die Erklärung, dass diese manchmal etwas verwirrt sei und glaube, sie müsse wieder in ihr früheres Zuhause zurück, wohl erstaunt, aber auch damit zufrieden. Andere Kinder hatten sich die Bewohner gebrechlicher vorgestellt: «Meine Spielpartnerin brauchte gar nicht so viel Hilfe beim Lotto spielen, wie ich gedacht hatte». Auch charmante Bemerkungen fehlten nicht. So meinte eine Schülerin auf die Auskunft einer Bewohnerin, sie sei 90: «Sie sehen aber höchstens wie 83 aus». Was bleibt, sind Eindrücke von Menschen in anderen Lebenssituationen, und die Erkenntnis, dass diese gar nicht so anders ticken: «Die Bewohnenden waren ja aber voll normal, ein bisschen langsamer halt», meinte ein Schüler. Den Institutionen, welche an der Aktion teilgenommen haben, und deren engagierten Mitarbeiterinnen gebührt ein grosses Dankeschön: Für die Offenheit, die sie gegenüber den Schulen gezeigt haben, für die tolle Vorbereitung der Aktionen, für den feinen Znüni und für die gute Begleitung durch den Morgen. Ausserdem wesentlich für das Gelingen der Aktion war die unkomplizierte und erfahrene Mitwirkung der Lehrerinnen der Drittklässlerinnen und Drittklässler. Jedenfalls freuen sich alle Beteiligten auf weitere Begegnungen dieser Art. 

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