Hai-Alarm am Städtewettkampf in Bern

Am Städtewettkampf in Bern trafen sich am Samstag, 19. März, verschiedene Sektionen der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft, kurz SLRG, für den ersten Wettkampf des Jahres. Obwohl keine Stadt, war auch Höngg mit von der Partie.

Die jungen Schwimmerinnen und Schwimmer der SLRG Sektion Höngg.

Die Jugendleiter der Höngger Rettungsschwimmer sind stets bemüht, den Kontakt zwischen der Jugendgruppe und den erwachsenen Vereinsmitgliedern zu intensivieren. Dies verringert für die Jugendlichen die Hemmschwelle, mit etwa sechzehn Jahren zur Aktiv- oder Wettkampfgruppe zu wechseln.
Unter anderem deshalb entstand die Idee, am Städtewettkampf in Bern dieses Jahr auch mit einem Damenteam anzutreten. Die übrigen Wettkämpfe, an welchen die SLRG Sektion Höngg teilnimmt, sind entweder nur für Jugendliche oder nur für Erwachsene.

Badekappen montiert, dann ging es los

So ging es dann am Nachmittag des 19. März mit zwei Jugendteams und fünf Damen auf nach Bern: Mit dem Zug von Gleis 32 um 15.32 Uhr. Dies sollte nur eine von mehreren zufälligen Zahlenwiederholungen an diesem Tag werden. Nach einer gemütlichen Zugfahrt und einer kurzen Busfahrt erreichten die Wettkämpfer das Hallenbad und zogen sich rasch in der mit Leuten vollgestopften Garderobe um.
Mit etwas Glück ergatterten die Höngger noch eine Bank neben dem Bassin, wo sie ihr Wettkampfmaterial lagern und die vorbereiteten Blätter mit der Team- und Schwimmereinteilung an der Fensterscheibe aufhängen konnten. Jedes Team montierte sich seine Badekappen und besprach noch kurz die erste Disziplin, dann ging es auch schon bald los.

Abwechslungsreiche Disziplinen

Das Spannende bei Rettungsschwimmwettkämpfen ist, dass sie sehr abwechslungsreich sind und auch mal etwas schief gehen kann, was teilweise Strafpunkte zur Folge hat. Es sind somit nicht immer nur diejenigen besser, die am schnellsten schwimmen: Wichtig sind auch eine gute, fehlerfreie Rettungstechnik und schnelle Wechsel.
Bei der ersten Disziplin galt es für jeden der vier Schwimmer eines Teams im 25 Meter langen Becken zwei Längen in freiem Stil zu schwimmen und jeweils in der Mitte des Beckens unter einem Hindernis hindurch zu tauchen. Die Jugendlichen waren zuerst dran und durften anschliessend während den Läufen der Erwachsenen im Kinderbecken planschen gehen. Einige sahen sich aber auch interessiert den Einsatz des Damenteams an.

Leere und volle Rettungspuppen

Bei der zweiten Disziplin musste jeder Schwimmer eine der orangen Rettungspuppen über 25 Meter transportieren. Die Puppe der Jugendlichen ist jeweils leer und schwimmt deshalb an der Wasseroberfläche. Bei den Erwachsenen ist sie gefüllt mit Wasser. Der Transport erfolgt meist mit dem in den Rettungsschwimmkursen vermittelten Nackengriff, bei welchem der Retter Rückengleichschlag schwimmt. Es ist jedoch auch erlaubt, einarmig Crawl zu schwimmen und mit der anderen Hand die Puppe hinter sich herzuziehen. Vor allem bei einer wassergefüllten Puppe muss dabei aber Acht gegeben werden, dass man diese nicht unterwegs verliert oder «ertränkt».
Danach folgten noch zwei Disziplinen, bei denen jeder Schwimmer etwas anderes absolvieren musste. Crawl Sprint mit und ohne Flossen, Tauchen mit Flossen, 50-Meter-Puppe-abschleppen mit und ohne Flossen und der Transport eines Teammitgliedes mit dem Gurtretter – der vom Prinzip her wie eine Baywatchboje funktioniert – waren Elemente dieser Disziplinen. Hier galt es für ein möglichst gutes Resultat die Stärken und Schwächen der Teammitglieder bei der Einteilung zu berücksichtigen.

Solide Leistung der Höngger

Die Höngger Rettungsschwimmer schlugen sich gut. Es wurden keine Strafpunkte kassiert und der eine oder andere stellte eine neue persönliche Bestzeit auf. Aber viele andere Sektionen waren halt einfach besser. Dies war zu erwarten gewesen, da sich etliche der teilnehmenden Sektionen an den Schweizermeisterschaften regelmässig in den Top 10 platzieren. Die Jugendgruppe der Höngger hatte sich zwar an der Jugendschweizermeisterschaft 2015 in beiden Alterskategorien auch jeweils einen sensationellen sechsten Platz geholt, aber am Städtewettkampf schwimmen die Elf- bis Sechzehnjährigen in einer einzigen Kategorie und die teilnehmenden Höngger Jugendlichen waren alle nicht älter als vierzehn.
Da deshalb kein Podestplatz zu erwarten war und noch ein langer Heimweg bevorstand, zogen sich die Höngger schon mal um, während die Rangverkündigung im Gange war. Bevor man sich dann aber auf den Heimweg machte, hatte die Jugendverantwortliche noch die Chance, eine Rangliste zu ergattern. Damit konnte vor dem Hallenbad in der erfrischend kühlen Nachtluft eine kleine, private Rangverkündigung für die Sektion Höngg abgehalten werden. Platz dreizehn von vierzehn für die Damen und Plätze dreizehn und 22 von 23 für die Jugendlichen. Also noch zwei Zahlenwiederholungen an diesem Abend, wenn man berücksichtigt, dass zwei Teams zweitletzte geworden sind.
Die Heimreise von Bern nach Zürich mit dem Zug kurz nach 21 Uhr verlief dann recht ruhig – abgesehen davon, dass eines der Mädchen «Gigelisuppe» gegessen zu haben schien und die anderen sich einen Spass daraus machten, sie mit irgendwelchen banalen Aussagen zum Lachen zu bringen. Der lustigste Moment des Tages ereignete sich jedoch zurück am Meierhofplatz, als sich die Gruppe der Wettkämpfer schon fast aufgelöst hatte. Da fragte doch ein Junge seine Leiterinnen: «Seid ihr auch geschwommen?»

Eingesandt von Barbara Meier, SLRG Sektion Höngg

Trainingszeiten der SLRG Sektion Höngg
Jugendgruppe: Montag 17 bis 18 Uhr und 18 bis 19 Uhr
Wettkampf- und Aktivgruppe: Dienstag 20 bis 21.30 Uhr
Kontakt und Informationen: www.slrg-hoengg.ch

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