Gospel-Feuerwerk zum Jubiläum zog alle in den Bann

Das Jubiläumskonzert der gospelsingers.ch in der Kirche Heilig Geist bot eine Fülle an alten und neuen Liedern, kombiniert mit Gospelfeeling pur.

Mehrere Solisten kamen beim Jubiläumskonzert zum Einsatz, hier Marco De Angelis.

Wenn eine Musikgruppe 20 Jahre lang Konzerte gibt, wächst das Repertoire sukzessive an, und die Zahl der Lieder, mit denen wertvolle Erinnerungen verknüpft sind, passt kaum mehr in den Rahmen eines einzigen Konzertabends. Deshalb durfte man sehr gespannt sein, welche Song- Highlights aus den letzten zwei Jahrzehnten sich die gospelsingers.ch für ihr Jubiläumskonzert in der frisch renovierten Kirche Heilig Geist ausgesucht hatten. Unter dem Motto «Time to Celebrate» ging im katholischen Gotteshaus am Samstagabend und in der Zweitauflage am Sonntagnachmittag das sehnlichst erwartete Jubiläumskonzert der 1993 an diesem Ort gegründeten Truppe über die Bühne.

Demokratisch über die Liedauswahl abgestimmt

«Demokratisch wie wir sind, haben wir zu Beginn der Konzertvorbereitung abgestimmt, welche Lieder wir an diesem besonderen Anlass singen möchten», verriet Vereinspräsidentin Antonia Walther dem Publikum in ihren Begrüssungsworten. Die treuen Fans des stets von der eigenen Band begleiteten Chors könnten sich daher speziell auf den ersten Teil des Konzerts freuen, denn dieser stelle so etwas wie eine Zusammenfassung der Höhepunkte aus der gospelsingers.ch-Geschichte dar. Tatsächlich ging es dann auch nicht lange, und schon klatschte das Publikum begeistert zur Liedzeile «Sing to the Lord» in die Hände oder wippte im Rhythmus des Songs mit den Füssen. «I will extol », «Come and Worship Medley» und «The Privilege» lauteten die Titel der ersten Darbietungen. Nach einem besonders emotionalen Song, der von einem Solosänger begleitet wurde, unterbrach Ansager Christian Trachsel das Konzert für einen kurzen Rückblick auf die Anfänge der Gruppe. Um die Anwesenden ein wenig auf die damalige Epoche einzustimmen, erinnerte er an die Bundesratswahl Adolf Ogis sowie an die US-Präsidentschaft von Bill Clinton, der auch hierzulande bis heute starke Sympathien geniesst.

Spontane Frage hatte 1993 zum Gospelchor geführt

Sozusagen aus erster Hand erfuhr das Publikum anschliessend von Pascal Truffer, dem Gründer und langjährigen Leiter des Chors, wie es denn überhaupt zur Gospel-Formation kam: «Eines Tages, beim Apéro nach einem Gottesdienst, fragte mich jemand, ob wir denn nicht einen Gospelchor gründen könnten, und ich sagte, ja, wieso denn nicht», berichtete Truffer. So hätten sich erste Mitglieder gefunden, und nach fünf Jahren sei der Chor in einen Verein überführt worden, um die Abwicklung finanzieller Angelegenheiten zu vereinfachen. Wer sich nun fragte, was es denn mit dem heutigen Namen auf sich habe, der doch eindeutig dem Internet-Zeitalter zuzurechnen ist, bekam ebenfalls eine Antwort: Die Gruppe war unter der Bezeichnung «Holy Spirit Gospel Singers» gegründet worden, in Anlehnung an den Pfarreinamen Heilig Geist. «Irgendwie war uns dieser Name dann aber doch zu heilig, und wir wechselten zu gospelsingers.ch», erklärte der Gründer mit einem breiten Schmunzeln. Eindrücklich ist die Kontinuität, die der Chor bei den Mitgliedern vorweisen kann. Als Pascal Truffer in die Reihen der Sängerinnen und Sänger fragte, wer denn weniger als zehn Jahre dabei sei, hoben sich kaum Hände.

Jubiläumskonzert war gelungene Premiere für neue Chorleiterin

Es ist aber leicht vorstellbar, dass in der anschliessenden Konzertpause, in der ein junges Team Kuchen und Erfrischungen servierte, Kontakte geknüpft wurden, die zu Zuwachs im Chor führen werden. Ausser Frage steht jedenfalls, dass man sich über Neumitglieder freuen würde. So kurzweilig wie der erste gestaltete sich der zweite Teil des Jubiläumskonzerts, und die gospelsingers.ch legten sich bei den teilweise frisch einstudierten Liedern voll ins Zeug. Das Publikum quittierte ihre Leistung mit begeistertem Applaus. Ein Höhepunkt des Abends war die Darbietung von «Oh Happy Day», dem wohl bekanntesten Gospelsong, den man sich als Zugabe aufgespart hatte. Tanya Birri, die erst Anfang September als neue Chorleiterin zu den gospelsingers.ch gestossen ist, strahlte nach der Konzertpremiere über das ganze Gesicht: «Es ist für mich super erfrischend, mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten, ein tolles Geben und Nehmen», sagte sie zum Korrespondenten des «Hönggers». Vereinspräsidentin Antonia Walther zeigte sich ebenfalls überglücklich: «Dass wir nun eine Dirigentin an unserer Seite haben, die mit ihrem Schwung und ihrer riesigen Jazz-Erfahrung perfekt zu uns passt, ist einfach nur grossartig.»

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