Erzählen verbindet Generationen

Das zweite Erzählcafé der reformierten Kirche Höngg machte dem Generationenhaus Sonnegg alle Ehre: Mit drei Jugendlichen und fünfzehn Gästen zwischen 60 und 90 kamen am Freitag unterschiedliche Generationen miteinander in Kontakt und ins Gespräch, diesmal zum Thema «Schule juhee – Schule o weh».

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Ein Thema also, zu dem auch alle Generationen etwas zu erzählen haben. Und so verschieden sind die Erfahrungen gar nicht, welche die Jugendlichen und die Pensionierten in ihrer Schulzeit gemacht haben. Solidarität und Hilfsbereitschaft zum Beispiel sind Erziehungsziele, die vor 70 Jahren ebenso aktuell waren wie heute. So erzählte eine ältere Teilnehmerin, wie sie damals einem jüdischen Klassenkameraden am Samstag jeweils den Thek in die Schule tragen musste, weil dieser ihn am Sabbat nicht selber tragen durfte. Und eine 17-jährige Besucherin erinnerte sich an das Göttisystem im Bläsi-Schulhaus: Jedes Kind der ersten Klasse bekam eine Gotte oder einen Götti aus der sechsten Klasse zugeteilt, welche ihrem «Patenkind» half, sich in der Schule zurechtzufinden.

Unverhofftes Wiedersehen

Eine kurze Stunde lang wurden eifrig Erinnerungen und Geschichten ausgetauscht. Einige Anwesende waren in dasselbe Schulhaus oder sogar zum selben Lehrer gegangen. Überraschend war, dass fast nur positiv über die Schule geredet wurde. Selbst von strengen Lehrern hiess es, sie seien gut gewesen und gerecht.
Der schönste Moment jedoch kam erst nach der Erzählrunde, bei Kaffee und Kuchen: Jetzt erst erkannten sich zwei über 80-jährige Frauen und stellten fest, dass sie in der gleichen Klasse gesessen hatten! Da flossen auch ein paar Tränen.

Eingesandt von Gabriela Bregenzer

Nächstes Erzählcafé: Freitag, 10. November, zum Thema «… danach war alles anders!» Gemeint sind Ereignisse, welche unser Leben nachhaltig verändern können: die Geburt eines Kindes, ein schlimmer Unfall, eine besondere Begegnung und anderes. Um 14 Uhr im Haus Sonnegg, Bauherrenstrasse 53.

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