Erste Hinweise zur neuen Form des Wümmetfäschts?

Getragen vom OK Wümmetfäscht organisierte Patrick Bolle, Leiter des Quartiertreffs und der Soziokultur Höngg, am letzten Wümmetfäscht eine Umfrage zu dessen Zukunft. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Hier wurden die Ideen für die Zukunft gesammelt.

Die Ausgangslage war allen Besucherinnen und Besuchern des diesjährigen Wümmetfäschts (WüFä) klar: Nächstes Jahr wird es kein WüFä geben. Der Verein Handel und Gewerbe Höngg (HGH) hatte die Mithilfe bei Organisation und Durchführung erst für 2013 wieder in Aussicht gestellt und das OK Wümmetfäscht befindet sich nach dem anstehenden Rücktritt der Präsidentin Emerita Seiler im Umbruch. Zudem hat das WüFä im wahrsten Sinne des Wortes 2012 ein Platzproblem: Der Pausenplatz des Bläsischulhauses wird mit Containern vollgestellt sein, welche als Ersatzräume für zu renovierende Schulhäuser benötigt werden – voraussichtlich sogar bis Herbst 2013. Vor diesem Hintergrund und mit der Absicht, Hinweise darauf zu erhalten, wie eine Neuausrichtung des beliebten Festes aussehen könnte, startete Patrick Bolle, getragen vom OK Wümmetfäscht, das an den Antworten natürlich interessiert ist, eine Umfrage unter den Festbesuchern.

Richtige Grösse

Befragt wurden direkt am Wümmetfäscht 145 Personen, davon 81 Frauen. Nur gerade zehn von allen Befragten waren zum ersten Mal am WüFä – das Wümmetfäscht scheint eine treue Besucherschaft zu haben. Der Fragebogen war so gestaltet, dass er sowohl eine Auswahl an Antworten vorgab wie auch individuelle zuliess. So wurde gefragt, wie man die Grösse des Festes beurteilt: Über 120 Personen befand die Dimensionen des Festes als «genau richtig». Dennoch gab es Stimmen, die eher auf mehrere, kleinere Zelte setzen würden, um so eine «heimeligere» Atmosphäre zu schaffen. Von den 145 zufällig Befragten zeigte sich beinahe ein Drittel bereit, künftig am Anlass in irgendeiner Form mitzuhelfen. Eine Überraschung, die das OK Wümmetfäscht freuen dürfte – sofern diese hilfsbereiten Festbesucher denn auch zu ihrem Wort stehen, wenn es ernst gilt. Das OK und mit ihm alle mithelfenden Höngger Vereine geniessen eine grosse Akzeptanz: Auf die Frage, wer denn künftig das WüFä organisieren und tragen soll, wurden sie am häufigsten genannt, wie Bolle in seiner Auswertung festhält. Er weist aber auch darauf hin, dass nicht wenige fanden, es müsste ein Veranstaltungsprofi miteinbezogen werden – und auch Junge sollten sich vermehrt in der Planung engagieren.

Andere Musik – aber welche?

Spannend, aber statistisch schwer zu erfassen waren die Antworten auf die Frage, was man denn in Zukunft ändern würde, könnte man selbst entscheiden. 51 Befragte, knapp mehr als ein Drittel, wünschen sich einen anderen Musikstil. Die Palette von vorgeschlagenen Musikrichtungen aber ist gross und ein Favoritenstil – irgendwo zwischen Reggae, Rock und Hitparade – ist nicht auszumachen. Hingegen fanden nur sechs Personen den Eintrittspreis für das Konzert am Freitagabend zu hoch. Bei 40 Franken vielleicht auch nicht verwunderlich, vergleicht man diese mit dem was sonst bei Konzerten an Eintritt verlangt wird. 31 Befragte fanden, das Angebot für Jugendliche sei ungenügend. Es wurde von der Chilbi bis zu Disco, Lounges und Bars mit Karaoke alles vorgeschlagen, um mehr Junge auf den Festplatz zu locken. Mit dem Fest zufrieden sein und das WüFä so belassen, wie es bis anhin war, wollten 25 Personen – neun rieten allerdings dazu, die Restauration und die Kulinarik zu überdenken und auszubauen.

Viele und doch noch keine Antworten

Die Auswertung, wie sie dem «Höngger» vorliegt, ist spannend zu lesen und entbehrt dort, wo individuell geantwortet wurde, zum Teil nicht einer gewissen Komik. Doch die Frage, die bleibt, ist ernst: Wie geht es nun weiter? Patrick Bolle hat die 145 Fragebogen ausgewertet und mit Emerita Seiler abgesprochen. Sie wird das Ganze inklusive den originalen Fragebogen an ihrer letzten OK-Sitzung an das verbliebene OK übergeben – jenes OK, das sich wie erwähnt einer guten Akzeptanz unter den Befragten sicher sein darf. «Meinerseits», so schloss Patrick Bolle nach dem Auswerten der Bögen, «finde ich es wichtig, dass noch die Stimmen jener Hönggerinnen und Höngger erfasst werden, welche nie ans Fest gehen. Was haben diese Leute für Motive?» Logisch, dass dies am Wümmetfäscht nicht gefragt werden konnte. Aber aufzuwerfen ist diese Frage gewiss. Wann, durch wen und wo auch immer.

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