Ein Tag für die ganze Familie in der Reformierten Kirche

Am Sonntag, den 4. März, lud die refomierte Kirchgemeinde Höngg zum Familientreff ein. Während die Eltern den Gottesdienst besuchten, bereiteten ihnen ihre Kinder eine Überraschung vor.

Die Überraschung ist gelungen: Martin kocht für seine Eltern.

Auf die 13 Kinder zwischen vier und zehn Jahren, die an diesem Sonntagvormittag am Kiki-Träff teilnehmen, wartet viel Arbeit. Während ihre Eltern in der Kirche aufmerksam der Predigt von Gastpfarrer Jens Naske aus der Kirchgemeinde Oberengstringen folgen, haben die Kinder den Gottesdienst gemeinsam mit Katechetin Brigitte Schenkel nach dem ersten Lied und dem Entzünden ihrer Laterne verlassen und machen sich nun im Haus Sonnegg daran, ihren Eltern die versprochene Überraschung zuzubereiten.

Ein Mittagessen für die Eltern

Zu diesem Zweck wollen nun nicht nur Berge von Rüebli, Gurken, Paprika und Rettich geschält und in mundgerechte Stückchen zerkleinert, sondern auch Schinken, Pilze und Pasta zu einer ausgewogenen Mahlzeit zubereitet werden. «Normalerweise spiele und bastle ich während des Kiki-Träffs am Vormittag etwas mit den Kindern. Zum gemeinsamen Mittagessen bringen dann alle etwas von zu Hause mit, das anschliessend geteilt wird», erklärt Brigitte Schenkel, «doch beim letzten Familientreff haben sich die Kinder gewünscht, ihren Eltern einmal das Mittagessen selbst zuzubereiten. Wir haben einige Ideen für Menüs gesammelt und nun dieses einfache Gerichte zusammengestellt», führt sie aus, während sich die älteren Kinder bereits um die Arbeitsfläche in der Küche versammelt haben und Zwiebeln und Pilze zuschneiden. Nebenan in den Räumlichkeiten des Sonnegg-Cafés machen sich derweil die jüngeren Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren daran, die Gemüseberge abzuarbeiten. Hilfe erhalten sie dabei von Fredy Schenkel, dem Ehemann von Brigitte, der Anweisungen gibt, wie gross die Stücke werden sollen und den Eifer der Kinder stets lobend unterstützt. Langsam breitet sich im Raum ein angenehmer Duft von angebratenen Pilzen und Hackfleisch aus und sorgt dafür, dass den kleinen Köchen das Wasser im Mund zusammenläuft – doch genascht wird nicht. Sehr diszipliniert und mit einer erstaunlichen Ernsthaftigkeit sind selbst die Kleinsten bei der Arbeit und lassen nicht locker, bis das letzte Rüebli zerkleinert ist.

Treffpunkt für alle Generationen

Gegen 11 Uhr füllt sich das Café Sonnegg, der Gottesdienst ist beendet und die Kirchgängerinnen und Kirchgänger treffen sich nun zum Kaffee und einem kleinen Schwatz, tauschen sich über die Predigt aus oder diskutieren noch darüber, wie sie an diesem Abstimmungssonntag gewählt und gestimmt haben. Auch die Allerkleinsten, die während des Gottesdienstes in der «Kinderhüeti» betreut wurden, sind nun wieder mit von der Partie und leeren mit Wonne die Spielzeugkisten, die für sie bereitstehen. Die grösseren Kinder dagegen haben kaum Zeit für Pause, wollen sie doch nicht nur kochen, sondern auch noch die Tische festlich schmücken. So malen sie eifrig Tischset um Tischset aus, um sie anschliessend zu laminieren. Und während sich die Kaffeegäste langsam auf den Heimweg machen, werden für diejenigen, welche zum Mittagessen bleiben mögen, drei lange Tische gedeckt.

Kurze Verschnaufpause nach getaner Arbeit

Endlich ist der grosse Moment da, an dem die Kinder stolz ihr Essen präsentieren können. Auch beim Essenschöpfen sind sie mit Feuereifer dabei und bedienen ihre Eltern, die sich diesen Service natürlich sehr gerne gefallen lassen, freundlich. Währenddessen wird noch ein wenig gefachsimpelt, welche der drei Spaghettisaucen denn nun die beste sei, bevor sich die jungen Köchinnen und Köche endlich zum Essen hinsetzen können. Erschöpft sinkt auch der zehnjährige Martin, der die letzten zwei Stunden ohne Unterbruch am Herd gestanden hat, auf seinen Stuhl: «Jetzt habe ich so lange gekocht, dass ich eigentlich keinen Hunger mehr habe», moniert er, doch zumindest probieren möchte er seine Sauce natürlich schon. Nur kurz verweilen die Kinder am Mittagstisch, gerade lange genug, um all die Komplimente ihrer Eltern entgegenzunehmen, dann eilen sie wieder los, um mit ihren Freundinnen und Freunden zu spielen, während die Eltern in Ruhe noch eine zweite Portion Spaghetti geniessen.

Diskussionsrunde für Eltern und «Uufrumete» für die Kinder

Mit dem gemütlichen Mittagessen ist der Familientag aber noch nicht beendet. Zuerst werden die Kleinen in ihren Kinderwagen in den Schlaf gewiegt, dann sammeln sich die Eltern wieder, um noch einmal in einer kurzen Input-Runde zusammenzukommen. «Wir organisieren diese Runden selbst», erklärt Annette Brockhaus, eine der Mütter, die sich aktiv am Familientreff beteiligt. «Jemand von uns bereitet ein Thema vor, das wir dann gemeinsam diskutieren – entweder sprechen wir noch einmal über die Predigt oder über sonstige Dinge, die uns beschäftigen.» Die Kinder sind derweil noch einmal für eine Stunde unter der Obhut der Katechetin und dürfen basteln oder eine Geschichte hören. An diesem besonderen Familientreff aber heisst es für die Kinder: Tische abräumen und Küche putzen, bevor zum krönenden Abschluss des Tages noch das gemeinsame Dessert auf dem Programm steht.

Familientreff
Reformierte Kirche Höngg
Nächste Daten: 8. April und 1. Juli
10 Uhr Gottesdienst & Kiki-Träff
11 Uhr Chilekafi für die Gemeinde
12 Uhr Mittagessen Familientreff
12.45 Uhr Kiki-Träff (2. Teil); thematischer Input, Kaffee, Dessert

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