Die Mannschaft gewinnt

Es war alles angerichtet für das Derby mit Spitzenspielcharakter in Dietikon. Sowohl das sonnige Wetter als auch ein Teppich von einem Rasen liessen die zahlreichen Zuschauer einen unterhaltenden Fussballnachmittag erahnen. Mit dem 6:2 halten sich die Höngger den Absteiger aus dem Zürcher Vorort weiterhin vom Leibe.

Die Mannschaft von Trainer Roduner ging bereits in der dritten Spielminute nach einem langen Pass auf Pepperday in Führung, als dieser eine der an diesem Nachmittag nicht gerade seltenen Schläfrigkeiten in der Dietiker Hintermannschaft ausnützte und an Torhüter Gammel vorbei zum 1:0 einschoss. In der Folge hatten die Gastgeber aber klar mehr vom Spiel und setzten die zu diesem Zeitpunkt noch etwas fahrigen Höngger mit ihrem Pressing konsequent unter Druck und erzwangen so viele Ballverluste. Die Höngger wussten sich oft nur durch Foulspiele in der eigenen Hälfte zu helfen. Einer der darauf gepfiffenen Freistösse führte in der 9. Minute zum Ausgleich. Jelec zirkelte den Ball aus sehr spitzem Winkel unhaltbar für den Höngger Schlussmann Blank zum 1:1-Ausgleich ins Gehäuse. Die weiterhin stärkeren, da wacheren und aggressiveren Gastgeber erhöhten in der 18. Minute nach einem kurz ausgeführten Eckball per Kopf von Zivko Cajic gar zum 2:1. Danach stellte man auf Seiten der Dietiker aber das Fussballspiel weitestgehend ein und liess die Höngger spielen. Diese nutzten die immer offener bietenden Räume gekonnt aus und spielten sich ein ums andere Mal gefährlich vor das Dietiker-Tor. Durch den je länger je mehr fehlenden Druck auf den ballführenden Spieler konnten sich die schnellen Höngger-Stürmer von nun an über die fast gesamte Spieldauer immer wieder in beste Abschlusspositionen bringen. Etwas untypisch erzielte in der 27. Minute aber Pepperday im Anschluss an einen Eckball per Kopfball den 2:2-Ausgleich. Ein Kopfballtor? Von Höngg? Von Pepperday? Im Jahre 2016?! Vor Freude tanzten die Grashalme einen rassigen Rumba. Ein Augenschmaus.

Torfestival mit Rumba

In der 35. Minute schloss dann Aggressivleader Forny einen mustergültigen Angriff über mehrere Stationen aus kurzer Distanz zum 3:2 ab. Es war dies eine Sinfonie von einem Tor. Dem erwähnten Rumba schlossen sich nun auch Dachziegel des Dornauer Kabinendaches an. Du heiliger Bimbam. In diesem Stile ging es auch weiter: In der 40. Minute lancierte Riso mustergültig Forner Cuenca, welcher den gegnerischen Schlussmann gekonnt aussteigen liess und zum 4:2 einschob. Dem Tor ging eventuell ein Foulspiel im Mittelfeld voran, jedoch könnte dies auch an den tanzenden Grashalmen gelegen haben, weshalb der Schiedsrichter wohl zurecht auf Weiterspielen entschied und danach «Grashalm» Joachim Kabutzke verwarnte. Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag in Form von zwei herausragenden Paraden von Torhüter Blank, welcher den Anschlusstreffer der Dietiker mirakulös verhinderte und im Anschluss daran beim nächsten Spielunterbruch mit dem Nobelpreis für ästhetische Paraden ausgezeichnet wurde. Dies war es dann aber auch bereits mit Chancen für die Heimmannschaft. Bis auf eine Schwalbe, welche sich nach etwa 66 Minuten in den Höngger Strafraum verirrte und nach einem Elfmeter krähte war die hochkarätige Offensive der Mannen von Ivelj ungefährlich. Gut so, denn, und dessen ist man sich auch hinsichtlich des anstehenden Cupspiels gegen den gleichen Gegner in zwei Wochen bewusst; die Dietiker können auch anders.

Höngg macht Laune

Widme man sich aber nochmals dem Gast, denn dieser machte so richtig Laune an diesem Nachmittag. Nach Zuckerpass von Edeltechniker Djukaric erhöhte Forner Cuenca auf 5:2, indem er den Torhüter löblich überlobte. Was noch? Genau; Pepperday vollendete in der 75. Minute eine tolle Vorarbeit von Pereira da Costa zum 6:2. In der Folge quittierten die Gastgeber den Dienst vollends, und hätten die Höngger eine ihrer unzähligen Chancen konsequent zu Ende gespielt, so hätte das Resultat noch höher ausfallen müssen, wobei auch Dietikon in der Nachspielzeit nochmals eine Grosschance hatte, jedoch am Höngger-Nobelpreisträger scheiterte.
Es war dies eine rundum hervorragende Leistung der Höngger, welche mit nun 25 Punkten nur noch fünf Punkte vom sicheren Ligaerhalt entfernt sind. Geschieht im letzten Spiel nicht noch ein Wunder oder zwei, so dürfte der definitive Ligaerhalt zur Winterpause trotzdem kaum mehr zu schaffen sein. Die Erkenntnis, die aber bleibt ist sicherlich, dass an diesem Nachmittag die Mannschaft gewonnen hat, welche sich auch als solche präsentiert hat und als eingeschworener Haufen nie in Einzelteile zerfiel, auch nicht nach dem zwischenzeitlichen 1:2- Rückstand.

Eingesandt Stefan Boos

Nächstes Spiel
Samstag, 5. November, 16 Uhr, Hönggerberg, SVH gegen FC Schöftland.

Matchtelegramm
Samstag 29. Oktober, Sportplatz Dornau, 355 Zuschauer.
2. Liga Interregional Gruppe 5, FC Dietikon: SV Höngg 2:6 (2:4)
SR: David Huwiler, Mirvan Bajrami, Claudio Dos Santos
SVH: Blank; Rutz, Djukaric, Stutz, Riso (59. L. Georgis); Izadyar; M. Georgis (43. Nardo), Forny; Pereira da Costa, Forner Cuenca (71. Schreiner), Pepperday.
Tore: 3. Pepperday (0:1), 9. Jelec (1:1), 18. Cajic (2:1), 27. Pepperday (2:2), 35. Forner (2:3), 40. Forner Cuenca (2:4), 62. Forner Cuenca (2:5), 75. Pepperday (2:6).

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