«Die Gabe der Stärke» – Firmung in Heilig Geist

Das Engagement der Jugendlichen, die Lieder der gospelsingers.ch und eine lebensnahe Predigt von Weihbischof Paul Vollmar prägten den Firmgottesdienst vergangenen Samstag.

Das traditionelle Gruppenbild nach der Firmung auf der Treppe neben der Kirche.

Wer am Samstagabend zum Firmgottesdienst in die Heilig Geist Kirche gekommen war, wurde von den Firmanden mit einer Taube, dem Zeichen des Heiligen Geistes, begrüsst. Der Gesang der gospelsingers.ch verlieh der Feier nicht nur einen festlichen Charakter, sondern zugleich «Spirit», einen guten Geist von Anfang an. Ihre Lieder erzählten davon, dass es Bereitschaft, Offenheit braucht, damit Gott Menschen verändern kann, dass man manchmal «weiss», dass Gottes Geist «da ist», und dass Menschen manchmal gerade in den dunkelsten Momenten Kraft geschenkt wird. Von dieser Kraft, gegen den Strom zu schwimmen oder ein Fels in der Brandung zu sein, ebenso wie von der Ausdauer und Stärke vieler Tiere war auch das beeindruckende Bild inspiriert, das eine Firmandin zum Motto der Firmung «Die Gabe der Stärke» gemalt hatte. In der Begrüssung erklärten zwei Firmanden und der Firmverantwortliche Matthias Braun, was ihnen der Firmweg und die Firmung bedeutet: Zum einen haben sie sich mit ihrem Glauben auseinandergesetzt und versucht zu klären, wie ihr persönlicher Glaube aussieht; zum anderen heisst «Christ sein», für andere da zu sein, besonders für Menschen in schwierigen Situationen. Dazu passend haben die Firmanden und Firmandinnen auch den Bibeltext aus dem ersten Korintherbrief ausgewählt, in dem Paulus betont, dass jeder Mensch einmalig und wertvoll ist, weil er von Gott seine besondere Art, seine besonderen Begabungen geschenkt bekommen hat, und darum verpflichtet ist, anderen zu nützen. Als Symbole für die Gaben des Zuhörens und des Unterhaltens, die sie für andere einsetzen wollen, legten zwei Firmanden ein Ohr und eine Filmklappe auf den Altar. Was den jungen Menschen am Herzen liegt, was es für sie heisst, den Frieden Christi weiterzugeben, wurde in ihren Fürbitten, ihrem Glaubensbekenntnis und ihrem Friedensgruss deutlich: Nicht nur niemanden auszugrenzen, sondern sich aktiv für die Erhaltung der Natur und für die Integration von diskriminierten oder benachteiligten Menschen einzusetzen, von Menschen, die unsere Gesellschaft als «schwächer» und leider oft als weniger wertvoll ansieht. Und auch daran, dass als Kollekte das Pfarreiprojekt «Hoffnungsbaum» ausgewählt wurde. Dies nimmt Waisen- und Strassenkinder im kolumbianischen Narino auf und ermöglicht ihnen den Schulbesuch und eine Berufsausbildung. In seiner Predigt griff Weihbischof Paul Vollmar das Motto «Die Gabe der Stärke» auf. Meist werde, so Vollmar, gerade von jungen Menschen Fitness mit Stärke verwechselt. Die Stärke Jesu sei aber eine ganz andere gewesen, nämlich gegen viele Widerstände an seinen Zielen und seiner Gottes- und Nächstenliebe festzuhalten, weil er Halt in seinem tiefen Vertrauen auf Gott hatte. Eine solche Stärke wünschte der Bischof auch den Firmanden und Firmandinnen. Wenn sie Krisen in der Ausbildung, im Beruf, in Freundschaften erleben, mögen sie spüren, welche Gaben, welche Stärke Gott ihnen immer wieder gibt, und dass sie darum ihre Ziele nicht aufgeben, sondern an sich glauben und ihre Gaben einsetzen. Für seine lebensnahe Predigt, der man von der ersten bis zur letzten Minute zuhören konnte, wie mehrfach betont wurde, erhielt der Bischof anschliessend viele Komplimente. Aber auch der grosse Applaus für die gospelsingers.ch und für alle Beteiligten am Schluss der Feier sprach für sich. 

Eingesandt von Matthias Braun

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