Der «Höngger» bekommt eine Schwesterzeitung

Was das eine Quartier hat, möchte das andere – und umgekehrt. Doch bei aller Verschiedenheit haben Höngg und Wipkingen auch viele Gemeinsamkeiten. Ab 31. März 2016 auch eine Zeitung: Quartalsweise wird die «Wipkinger Zeitung» erscheinen. Warum und wie es dazu kam.

Beni Weder, Wipkinger Quartiervereinspräsident, und Verlagsleiter Fredy Haffner bei der Präsentation der neuen Wipkinger Zeitung anlässlich der Gewerbeschau Höngg am Wümmetfäscht 2015.
Beni Weder, Wipkinger Quartiervereinspräsident, und Verlagsleiter Fredy Haffner bei der Präsentation der neuen Wipkinger Zeitung anlässlich der Gewerbeschau Höngg am Wümmetfäscht 2015.
Wipkingen wird zum Trendquartier: Der neue Röschibachplatz, hier an einem Sonntagabend Anfang Herbst.
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Im Juni 2014 kam es zu einer Begegnung zwischen Beni Weder, seines Zeichens Präsident des Quartiervereins Wipkingen, und dem Schreibenden. Wir trafen uns anlässlich der Berichterstattung über den Angebotsabbau im S-Bahn-Fahrplan des Bahnhofs Wipkingen («Höngger» vom 19. Juni 2014) und der Übergabe der Petition an Stadtrat Andres Türler. «So eine Quartierzeitung, wie ihr sie in Höngg habt, so eine würde ich mir für Wipkingen auch wünschen», begrüsste Beni Weder mich und ich antwortete spontan: «Dann machen wir doch eine!» Bald darauf sassen wir zusammen, um an dieser Idee weiter zu spinnen, die in Anbetracht der angespannten Situation der Zeitungslandschaft in eben dieser ziemlich schräg auf den Lettern steht. Wer würde schon, bei allgemein schwindendem Inseratevolumen, eine neue Zeitung herausgeben? Nur Verrückte.
Nun, hier hatten sich wohl zwei solche gefunden. Der eine, weil er unermüdlich für sein Quartier etwas tun will und es auch tut, und der andere, weil er davon überzeugt ist, dass längerfristig im Printbereich nur vier Sorten der klassischen Zeitungsformate überleben werden: Gratiszeitungen, internationale Titel oder national ausgerichtete mit Lokalteilen und solche wie der «Höngger», die ihren Fokus streng auf ein Dorf beziehungsweise innerhalb einer Stadt wie Zürich auf ein einzelnes Quartier richten. Denn in der Medienwelt wird man zwar dauernd mit Neuigkeiten überhäuft, ist aber meistens unterinformiert, speziell im ganz Lokalen, im unmittelbaren Lebensumfeld.

Alle drei Monate mit breit verankerten Themen

Warum also nicht auch den Blick einer Zeitung einzig auf Wipkingen ausrichten? Bislang wurden die rund 9‘500 Wipkinger Haushaltungen im quartalsweise erscheinenden «WipInfo» über das Quartierleben informiert. Herausgegeben wird das einfarbig gedruckte «WipInfo» im Format A4 in enger Zusammenarbeit zwischen GZ Wipkingen, Quartierverein Wipkingen und anderen Wipkinger Institutionen. Die Idee, dieses Informationsblatt zu einer «Wipkinger Zeitung» weiter zu entwickeln, lag auf der Hand. Doch das Konzept einer Zeitung wie dem «Höngger», der abgesehen von den Schulferien wöchentlich erscheint, lässt sich nicht einfach übertragen: Das finanzielle Risiko wäre für einen kleinen Verlag viel zu gross.
Also entschieden wir, die Idee des bestehenden «WipInfos» weiter zu entwickeln: Auch die «Wipkinger Zeitung» wird, zumindest 2016, nur quartalsweise erscheinen – dafür im Vierfarbendruck und im Tabloid-Format, also gleich wie zum Beispiel die Gratiszeitung «20 Minuten» und wie auch der «Höngger» ab 2016 (mehr dazu in der Ausgabe vom 22. Oktober).
Inhaltlich wird die neue Zeitung klar gegliedert: Verschiedene Wipkinger Vereine und Institutionen (siehe Infobox) liefern Texte und Fotos für ganze Seiten in eigener redaktioneller Verantwortung. Übergreifend werden von der unabhängigen «Höngger»-Redaktion, die auch zur «Wipkinger»-Redaktion wird, Beiträge zu quartierrelevanten Themen sowie ein Veranstaltungskalender für die drei Folgemonate erstellt. Alles zusammen ergibt dies jeweils mindestens 32 Seiten Informationen und Lesespass, gratis verteilt in alle Wipkinger Haushalte.

«Wipkinger» und «Höngger» – gegenseitig mehr als Beilage

Das eingangs beschriebene Szenario «Weder & Haffner» am und über den Bahnhof Wipkingen legte aber noch eine andere Erkenntnis nahe: Die beiden Quartiere, so unterschiedlich sie auch sein mögen, haben einige Gemeinsamkeiten.
Zusammen bilden sie nicht nur den Zürcher Kreis 10, sondern sind auch Teil eines gemeinsamen Schulkreises. Sie finden sich in einem gemeinsamem Kreisbüro, einem Sozialzentrum, einer Polizeiwache und im politischen Wahlkreis Zürich 10 vereint und entsprechend sind die politischen Parteien ebenfalls in Kreisparteien organisiert. Soviel, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, zu den organisatorischen Gemeinsamkeiten.
Aber auch themenbezogen lassen sich auf Anhieb so einige Gemeinsamkeiten entdecken. Nebst dem angesprochenen Bahnhof Wipkingen, der auch für die Höngger Bevölkerung von Bedeutung ist – oder war – ist der Verkehr eine solche. Am runden Tisch «Verkehr Kreis 10» der Stadt Zürich wurde dieses Thema quartierübergreifend angegangen. Oder die IG Am Wasser/Breitensteinstrasse: Sie engagiert sich für andere Verkehrsverhältnisse auf der Achse, die rechts der Limmat die beiden Quartiere verbindet. Oder wie war das damals bei der Abstimmung über den Swissmill-Tower, der unterdessen Wipkingen beschattet? Höngg war nebst Wipkingen das einzige Quartier, das die Vorlage abgelehnt hatte. Andere, angenehmer verbindende Themen sind – dies nur als Beispiele – die von beiden Quartiervereinen gemeinsam organisierten Ausscheidungsläufe des «Schnällschte Zürihegels» oder die terminliche Koordination der Räbeliechtliumzüge und natürlich die GZs Wipkingen und Buchegg, die von Höngger Familien gerne genutzt werden.
Diese und noch viel mehr Gründe legen es nahe: Höngg und Wipkingen verbindet mehr als nur eine Buslinie, und es ist vielleicht nicht schlecht, wenn sie gegenseitig mehr übereinander erfahren. Wenigstens alle drei Monate, dann, wenn ab 2016 die «Wipkinger Zeitung» erscheint – und ihr zweiter Bund der «Höngger» sein wird. In Höngg dagegen ist es einfach umgekehrt: «Höngger» aussen, «Wipkinger» als zweiter Bund innen. Gratis in alle total 22‘000 Haushaltungen verteilt. Am 31. März 2016 ist es erstmals so weit. Doch es geht schon vorher los: Spätestens Anfang nächsten Jahres wird «Wipkinger Online» aufgeschaltet und bereits mit einem Veranstaltungskalender und dem einen oder anderen Artikel zeigen, was Wipkingen zu bieten hat.

Kontakt:
Verlag Quartierzeitung Höngg GmbH
Winzerstrasse 11
8049 Zürich
verlag@hoengger.ch

Telefon 044 340 17 05
Tarifordnung und alle technischen Angaben sind ab 22. Oktober unter www.hoengger.ch abrufbar.

Folgende Wipkinger Akteure haben bis dato ihre Teilnahme zugesagt:
Quartierverein Wipkingen
Gewerbe Wipkingen
Katholische Kirche Guthirt
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Wipkingen
Sozialzentrum Hönggerstrasse
OJA Kreis 6 und Wipkingen
Pflegezentrum Käferberg
Stadtspital Waid
Politische Parteien (alphabetisch) : AL, CVP, EVP, FDP, GLP, GRÜNE, SP und SVP.
Das GZ Wipkingen wird das WipInfo weiterhin drucken und der Wipkinger-Zeitung beilegen.

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