Das Kissen – mehr als eine Kopfstütze

Wer hat nicht schon sein Kissen hin und her geschoben, um für den Kopf die richtige Position zu finden? Wer jedoch jeden Abend mit seinem Kissen kämpft und morgens nicht erholt, dafür verspannt oder sogar mit Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich aufwacht, sollte seinem Kissen grössere Bedeutung schenken.

Daniela Zimmermann, zertifizierte Liege- und Schlafberaterin

Die Wahl des richtigen Kopfkissens trägt entscheidend zu einem erholsamen Schlaf bei. Neben der Matratze ist das Kissen für die Schlafposition und die richtige Lagerung der Wirbelsäule entscheidend: Es bietet dem Kopf Halt, entlastet die Halswirbelsäule und verhindert, dass die Hals- und Nackenmuskeln überdehnt werden. Gleichzeitig ist das Kissen neben der Matratze der am meisten beanspruchte Teil des Betts: Durchschnittlich trägt es Nacht für Nacht zirka 4,7 Kilogramm – das entspricht dem Gewicht des Kopfs eines Erwachsenen –, hält bis zu 40 Kopfbewegungen stand und nimmt über den Kopf abgegebene Wärme und Feuchtigkeit auf. Es lohnt sich daher in vielerlei Hinsicht, sich nicht gedankenlos auf seinem Kissen auszuruhen, sondern dieses genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sich und sein Kissen kennen

Jeder hat schon mal schlecht geschlafen, unruhig gelegen oder sich nachts von einer Seite auf die andere gewälzt. Wem das jedoch regelmässig passiert, sollte sich überlegen, welches seine häufigste Schlafposition ist (Rücken, Seite, Bauch), und ob das benutzte Kissen ausreichend stützt oder eher im Weg ist. Auch sollte beobachtet werden, wie sehr man das Kissen beansprucht: Knuddelt man es zusammen, stösst man es nachts weg oder braucht man es vor allem beim Lesen? Wie ist das allgemeine Kopfgefühl (Weichheit von Stoff / Füllung)? Schwitzt man viel auf dem Kissen? Wer sich seiner Schlafgewohnheiten und Bedürfnisse bezüglich Kissen bewusst ist, wird schnell herausfinden, ob er ein neues benötigt. Kissen sollten übrigens aufgrund der hohen Beanspruchung alle drei bis fünf Jahre ersetzt werden.

Tipp für Allergiker

Auch Hausstaubmilben-Allergiker können völlig unbedenklich Daunen- und Federkissen benutzen und sollten beim Kauf auf das Gütesiegel «Swiss Guaranty VSB» achten. Dieses bürgt für Hygiene und garantiert durch den eng gewobenen Stoff des Kissens einen optimalen Milbenschutz. Bei anderen Beschwerden sollte am besten der Arzt um Rat gefragt werden.

Das richtige Kissen finden

Wer sich für ein neues Kissen entscheidet, sollte es vor dem Kauf ausprobieren. Dabei gilt es, neben der Eignung für die individuellen Bedürfnisse folgendes zu beachten: Auf weichen Matratzen ist ein tendenziell niedrigeres Kissen die richtige Wahl, bei harten Matratzen, auf denen man nicht so tief einsinkt, ein eher höheres Kissen. Kräftig gebaute Menschen benötigen eher ein hohes und stützkräftiges Kissen, zierliche eher ein tieferes und weniger stützkräftiges. Besonders für Seitenschläfer sollte das «Schulter-Hals-Dreieck» gut ausgefüllt und ohne Knick abgestützt werden. Ein Probekissen kann kostenlos mit nach Hause genommen und für ein paar Nächte getestet werden, denn ein kurzes Ausprobieren im Laden bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. So kann man die Entscheidung einmal – ganz entspannt auf einem Testkissen – überschlafen und das Modell finden, das am besten zu einem passt.

Daniela Zimmermann, zertifizierte Liege- und Schlafberaterin

Creativa Wasserbett- & Schlafcenter AG
Wehntalerstrasse 539, 8046 Zürich, 044 371 72 71
www.betten-center.ch

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