«Das Gemeindeleben ist unser Schatz»

Ein ganzes Wochenende lang konnte man am Adventsbazar der Katholischen Kirche Heilig Geist Kerzenziehen und Raclette essen. Der Höhepunkt war das Konzert der Höngger Band «Tischbombe».

Kerzenziehen erfordert volle Konzentration.
Die Band «Tischbombe» macht ganz schön Stimmung.
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Der heimelige Duft von geschmolzenem Käse weht einem bereits entgegen, betritt man das Pfarreizentrum der katholischen Kirche. Die Tische sind gut besetzt, hier an der Wärme lässt es sich gemütlich verweilen und austauschen. An den Ständen des Bazars findet man handgefertigte Strickwaren in wunderschönen Farben, die Kränze sind am Sonntagmittag so gut wie ausverkauft und auch die Guetzli sind schon weg. «Weit über 100 Helferinnen und Helfer sind jedes Jahr dafür besorgt, dass unser Bazar stattfinden kann», erzählt Pastoralassistent Matthias Braun. «Die Kranzfrauen beginnen zwei Wochen vor dem Anlass und arbeiten sozusagen durch. Die Bastelgruppen arbeiten sogar das ganze Jahr an ihren Auslagen».

Kerzenziehen mit Trick

Braun selbst ist an diesem Wochenende für das Kerzenziehen zuständig. Er sorgt dafür, dass kein Kessel leer und jede Farbe immer verfügbar ist. Auf zwei kleinen Herdplatten schmilzt er in einem Topf durchsichtige Wachskügelchen und im anderen das typisch goldgelbe Honigwachs. «Es gibt einen wichtigen Trick dabei: Das Wachs darf nicht zu heiss werden, sonst rinnt es zu schnell hinunter und bleibt nicht an der Kerze haften», erklärt er und rührt fachmännisch einmal um. «Es braucht noch blaues Wachs», meldet ein Mädchen und Braun vermischt die gewünschte Farbe mit dem durchsichtigen Wachs.

Mitreissende Show

Um 14 Uhr schliesslich beginnt das von den Kindern freudig erwartete Konzert der Höngger Band «Tischbombe». Nach einer kurzen Begrüssung durch den neuen Pfarrer Marcel von Holzen und ein paar Worten des Jugendarbeiters André Bürkler legen die vier Musiker los und reissen das Publikum gleich vom ersten Takt an mit. Die meisten Kinder kennen die Lieder bereits und singen so laut sie können mit. Auch die Eltern haben die CD wahrscheinlich schon etliche Male in der Endlosschlaufe gehört, jedenfalls halten sie durchaus mit den Kindern mit, als die Sängerin sie zum Singen auffordert. Es geht vom «Farbenland» ins «Traumland», dann in die Badewanne und am Ende gibt es noch einen Mumientanz, zu dem ein paar mutige Kinder auf die Bühne geholt werden. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, auf den Stühlen sitzt schon lange keiner mehr, und wer genau hinschaut, sieht sogar des Pfarrers Bein im Takt wippen.

Blick in die Welt

Der Erlös aus dem diesjährigen Adventsbazar geht wiederum an den Verein Papageno, welcher sich seit bald 25 Jahren für die notleidende Bevölkerung in Rumänien einsetzt. Der Stadtverband verdoppelt jeweils den Betrag ─ allerdings mit maximal 25‘000 Franken ─ der am Bazar eingenommen wird und spendet diesen. «Durch die Zusammenarbeit mit Papageno richten wir unseren Blick in die Welt hinaus. Gleichzeitig spüren die Menschen in Rumänien durch die Spenden auch eine gewisse Verbundenheit mit unserer Pfarrei und den anderen Gemeinden, die diese sinnvolle Arbeit unterstützen», erklärt Pfarrer Marcel von Holzen nach dem Konzert. Die Kirchen in Höngg machen viel für die ansässigen Familien und Gemeindemitglieder – «diese sind unser wertvollster Schatz. Ob im Seefeld, wo ich fast zehn Jahre Pfarrer war, oder hier in Höngg: Als Seelsorger liegt mir das Wohl der Gemeinde am Herzen», sagt von Holzen und setzt sich mit einem Stück Kuchen zu ein paar Gästen aus dem Quartier. Gerade wird die Hotdog-Bar gestürmt, und auch das Kuchenbuffet erhält weiteren Zulauf – Singen und Tanzen macht hungrig!

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