Brillanter Posaunen-Abend des Jazz Circles

Der Jazz Circle Höngg spielte sich mit der «Trombonade» am Donnerstag, 2. Oktober, in eine andere Jazzwelt. Immer noch traditionell, aber mit viel Unkonventionellem und Fantasie erlebten die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer einen spannenden und auch lustigen Jazzabend.

Der Titel des Abends, «Trombonade», versprach, dass nebst der traditionellen Jazzbandbesetzung mehrere Posaunen, auf Englisch Trombones, den Ton angeben würden. Miro Steiner vom Jazz Circle Höngg, selbst Posaunist, gelang es, für diesen Abend namhafte weitere Posaunisten um sich zu scharen: John Service, Werner Gisin, Werner Nachtnebel, Martin Simmen und Rolf Winiger. Dazu spielte am Bass Jirka Hoppe, später blies er auch Trombone. Am Schlagzeug sassen Ivan Hrdina, Mario Tiziani, Simon Palser und Vim Dijkstra. Piano spielten Franta Petrus, Jan Zeman und Alan Rogers. Trompete spielte Günther Sellenath, Saxophon: Erich Eggimann, Es-Tuba: Ondi Locher, gesungen hat Ines Haverland.

Im Stil der 30er-Jahre interpretiert

Wie üblich begann auch die «Trombonade» mit «When my Dreamboat Comes home». Weitere Stücke in wechselnder Besetzung folgten, manchmal mit kleinen Unterbrüchen, in denen sich die Musiker etwa über die Tonart einigten. Das bekannte Stück «Wabash Blues» wurde von Werner Gisin, Posaune, und Jan Zeman am Piano im Stil der Dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts interpretiert. John Service, ein Musiker der Chris Barber Band, spielte «I’m coming Virginia» überzeugend. Er intonierte mit Miro Steiner das Stück «Ory’s Creole Trombone» ganz in der Tradition von Louis Armstrong.

Sound von sechs Posaunen

Mit «Slowboat to China« begann das zweite Set dieses Abends mit einem Sound, der nur von sechs Posaunen zu erreichen ist. Martin Simmen schrieb das Stück «Making Whoopie» für vier Posaunen um und zeigte, dass das Lied durchaus neue Qualitäten beinhaltet. Es folgte «Bye Bye Blackbird» mit Rolf Winiger, einer virtuosen Begleitung von Alan Rogers am Piano und mit dem Gesangsduo John und Günther.
Zum Abschluss des Abends folgte wie gewohnt eine Jamsession. Ein grandioses Finale mit zwölf Musikern und den Stücken «Perdido» und «When the Saints Go Marching in» beendete den abwechslungsreichen und einzigartigen Musikgenuss. Es war ein wahrer Jazzabend der Zwanziger und Dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts, heute von und für Menschen des 21. Jahrhundert gespielt.

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