Aus dem «Höckli» wird der Quartierhof Höngg

Anfang Juli wird ein neuer Verein die Trägerschaft über den Quartierbauernhof an der Regensdorferstras­se übernehmen. Das Angebot des «Höcklis» bleibt bestehen, wird jedoch neu organisiert und strukturiert.

Kinder und Erwachsene sind für tatkräftige Unterstützung auf dem zukünftigen Quartierhof gefragt.

Seit nunmehr vier Jahren ist das idyllische Bauerngehöft gleich unterhalb der Busstation Heizenholz Heimat für zahlreiche Hühner, Kaninchen, mehrere Ziegen und zwei Ponys. Genauso lange schon steht das Areal allen Interessierten jeden Mittwoch und Samstagnachmittag für einen Besuch offen. Gross und Klein können hier die Bauernhoftiere kennenlernen, beobachten und streicheln. Wer gerne Eier isst, kann einen «Mietvertrag» über ein Huhn abschliessen und jede Woche vier Eier «seines» Huhns abholen. Und wer gerne ein Kaninchen halten möchte, zuhause aber keine Möglichkeit dazu hat, findet hier die Gelegenheit, ein eigenes Tier zu hegen und zu pflegen. Als Treffpunkt vor allem für tierliebende Kinder und Familien ist das «Höckli» daher seit seinem Bestehen weit herum bekannt und beliebt.

Neuer Verein übernimmt den Hof

Bis anhin war der Allgemeine Kaninchen- und Geflügelzüchterverein Zürich für die Geschicke auf dem Hof verantwortlich. Weil sich nun aber der bisherige Pächter und Verwalter der Anlage, Clemens Klingler, altershalber aus dem «Höckli» zurückziehen möchte, wird jetzt der Pachtvertrag mit Grün Stadt Zürich als Besitzer der Liegenschaft per 1. Juli neu aufgegleist und mit einem neuen Verein als Pächter abgeschlossen werden. Hühner, Ponys, Ziegen und Kaninchen bleiben trotz des Wechsels auf dem Areal, die Tierhaltung wird jedoch neu organisiert werden. Aus dem «Höckli» wird damit der «Quartierhof Höngg».

Vorbild «Wynegg»

Als Vorbild soll in groben Zügen die Organisationsstruktur des anderen Quartierbauernhofs in Zürich, des «Wyneggs» in Riesbach, dienen. Auch hier werden Tiere, Felder und Hof von einer ehrenamtlichen Schar Engagierter betreut und gepflegt. Für jede Tierart hat sich eine Gruppe gebildet, die für die Haltung der Tiere verantwortlich ist. Die einzelnen Gruppen organisieren sich weitgehend autonom und finanzieren sich das Tierfutter und die Tierhaltungskosten selbst über ihre Gruppenmitglieder. Der Trägerverein ist mehrheitlich für die Gesamtkoordination sowie das Gehöft zuständig. Ähnlich sollen auch im «Höckli» in Zukunft die Hühner-, Kaninchen-, Pony- und Ziegengruppe selbstständig tätig sein können. Dabei bleibt offen, welche weiteren Gruppen sich noch bilden werden. Wenn sich genug Interessierte zusammenfinden, kann losgelegt werden, vorausgesetzt natürlich, die Ziele der neuen Gruppe sind mit denjenigen des Vereins konform. Geplant ist für das «Höckli» beispielsweise bereits eine «Urban Gardening»-Gruppe, vorstellbar sind jedoch auch «Obstgruppen», «Schweinegruppen» oder «Imkergruppen» – der Möglichkeiten sind hier tatsächlich viele.

Kinder übernehmen Verantwortung

Wichtig ist, dass der Quartierhof der Bevölkerung eine Vielfalt landwirtschaftlicher Nutzungsformen bieten möchte und diese in Zukunft nach den Richtlinien des biologischen Anbaus ablaufen werden. Die Umstellung wird dabei innerhalb einer gewissen Übergangsfrist vonstatten gehen. Ein weiteres grosses Anliegen ist dem Verein insbesondere auch die Eigenverantwortung und Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen, die sich in einer Gruppe engagieren und Tiere halten möchten, zu stärken und zu unterstützen. Auch jetzt schon übernehmen sie viele wichtige Aufgaben im Quartierhof und gestalten vieles davon ganz ohne die Einmischung der Eltern.

Infoveranstaltung im Herbst, Mithilfe schon jetzt erwünscht

Damit all diese Pläne umgesetzt werden können, ist der Trägerverein natürlich auf die tatkräftige Unterstützung der Quartierbevölkerung angewiesen. Alle sind ab sofort herzlich eingeladen, sich an der Gestaltung des Quartierhofs zu beteiligen und sich mit Ideen und Anregungen einzubringen. Handwerkliches Geschick ist dabei ebenso gefragt wie Mithilfe bei der Tierpflege oder konzeptionelle Mitarbeit. Ungefähr 2016 steht eine Renovation des Quartierhofs an. Im Frühherbst wird der Quartierhof gemeinsam mit Grün Stadt Zürich sowie dem GZ Höngg/Rütihof und der Quartierkoordination zu einer gemeinsamen Infoveranstaltung über die weitere Entwicklung des Hofes einladen.

Kontakt: Kathrin Schmocker Rieder, E-Mail: kathrin.schmocker@bluewin.ch